23.01.2012 17:01
Turnierveranstalter-Meeting LPBB 15.1.2012
Ohne Veranstalter kein Turnier, soviel ist klar. Aber nicht jeder Veranstalter ist in allen Bereichen gut vorbereitet, die Qualität der Veranstaltungen ist unterschiedlich. Um den Verantwortlichen die Arbeit zu erleichtern, mögliche Probleme im Vorfeld aufzuzeigen und Miteinander ins Gespräch zu kommen, wurden Turnierveranstalter am 15.1. von der Landeskommission des LPBB ins Reiterhaus eingeladen. Von 10 bis fast 15 Uhr standen vier Fachvorträge auf dem Tagesprogramm. Den Anfang, nach der Begrüßung durch den LK-Vorsitzenden Helmut Kannengießer, der einen kurzen Rück- und Ausblick 2011/2012 gab und drei Statistiken zum Turniersport präsentierte, sowie Peter Fröhlich und Nicole Schwarz, Geschäftsführung des LPBB, machte Frau Dr. Christina Münch, Geschäftsführerin der HorseFuturePanel UG. Das HorseFuturePanel ist ein Online-Markt- forschungsinstrument für pferdebegeisterte Menschen. Unternehmen und Institutionen aus der Pferdebranche können die Durchführung von Marktforschungsstudien rund um das Thema Pferd beauftragen.
Die Ergebnisse der FN-Turniersportumfrage "Was wollen unsere Turnierreiter?", speziell für Ostdeutschland, stellte Frau Dr.Münch vor. Fast zwei Monate dauerte die Umfrage, fast 14.500 Teilnehmer im Alter von 18 bis 74 Jahren (Durchschnitt 32,7 Jahre), davon 558 aus Berlin und Brandenburg, wurden gezählt. Wie schon zu vermuten, 85% der Antworten kamen von weiblichen Teilnehmern. Die Inhalte der Fragebögen konzentrierten sich auf vier Schwerpunkte: Reitsportspezifisches Verhalten, Bewertung des deutschen Pferdesports, Optimierung des Turniersports, soziodemographische Aspekte. Bei den Ergebnissen (Präsentation Dr.Münch) waren zwei Aspekte besonders deutlich im Fokus. Bei Turnieren werden mehr Prüfungen für Spät-und Wiedereinsteiger gewünscht und eine verschärfte Trennung in Prüfungen zwischen Profis und Amateuren sollte angestrebt werden.
Nach einer kurzen Pause folgten die Ausführungen von Landesverbandsgeschäftsführer Peter Fröhlich zum Thema Verantwortlichkeiten, Abläufe und Aufgaben der Meldestelle. Auf jedem Turnierplatz ist die Meldestelle zentraler Anlaufpunkt und zugleich Aushängeschild der Veranstaltung. Die Außenwirkung sollte nicht unterschätzt werden. Eine schlecht organisierte und arbeitende Meldestelle bleibt lange im Gedächtnis und kann im schlimmsten Fall in den Folgejahren zu schlechten Teilnehmerzahlen führen. Die Meldestelle ist kein Aufenthaltsort für die Parcoursmannschaft, Ordner oder sonstige Helfer. Bei größeren Turnieren ist es hilfreich, die Aufgaben in der Meldestelle zu verteilen, z.B. die Kasse getrennt verwalten. Um die Anzahl der Nachfragen von Teilnehmern zu verringern, und somit die Meldestelle zu entlasten, ist der Einsatz eines Online-Systems, z.B. equi-score.de, zur Veröffentlichung von Start- und Ergebnislisten ratsam.
Desweiteren wurde von Fröhlich daran erinnert, dass der Zeitplan eines Turniers nicht von der Meldestelle, sondern vom Veranstalter erstellt werden muss. Auch Aufgabe des Veranstalters ist die Überlegung, zu welchem Zeitpunkt der Nachnennungsschluß angegeben wird. Da Online-Nachnennungen ab 2012 nur noch 8 Euro kosten, wird diese Möglichkeit sicher stärker von den Reitern genutzt. Da die Überweisung der Gelder zeitlich nicht mehr vor dem Turnier erfolgen kann und somit auch ein Ausfallrisiko gegeben ist, müssen Veranstalter genau überlegen, was zu tun ist und die Meldestelle rechtzeitig informieren, um Stress und Missverständnisse auf dem Turnier zu vermeiden.
Über Sicherheitsmaßnahmen im Springsport referierte Wolfgang Meyer, Parcourschef aus Diehlo bei Eisenhüttenstadt, international renommierter Kursdesigner und Ausbilder zukünftiger Parcoursfachleute. "Sicherheit für Reiter, Pferde und Zuschauer sind oberstes Gebot für alle Beteiligten. Nicht nur der Parcourschef und seine Mitarbeiter sind diesem Gebot verpflichtet, sondern auch alle Turnierfachleute, der Veranstalter und seine Erfüllungsgehilfen", stellte Meyer gleich zu Beginn seiner Präsentation klar. Anhand von Fotos, die er auf Turnieren selbst aufgenommen hat, zeigte er eindrucksvoll vermeintlich "kleine" Schwachstellen (z.B. abgesplitterte oder angebrochene Springstangen, Metallstäbe) , die aber im Ernstfall zu bösen Verletzungen führen können. Bei Wasser- oder Naturhindernissen ist eine besondere Sorgfalt erforderlich. Falls eine Unsicherheit oder gar ein Unfallrisiko besteht, sollte auf den Einsatz des Hindernisses verzichtet werden. Zur Ausrüstung, die auf jedem Turnierplatz vorhanden sein muss, gehört auch ein Notfallkoffer DIN 13232, der bereits beim Abreiten für die erste Springprüfung griffbereit sein muss. Der Springplatz muss mit geeigneten Materialien abgegrenzt sein, ein loses Band reicht nicht. Auch auf die Einhaltung der Helmpflicht durch die Teilnehmer und auf den richtigen Einsatz von Sicherheitsauflagen sollte zur Unfallvermeidung geachtet werden. Veranstalter, die dies versäumen, können juristisch belangt werden.
Ab 2012 ist das neue Aufgabenheft bei Dressurprüfungen im Einsatz. Richter Wolf-Rüdiger Beißert gab einen Überblick über die wichtigsten Änderungen in Basis- und Dressurpferdeprüfungen und Dressuren der Klassen A, M und S. Beißert steht auch Veranstaltern bei Fragen, welche Dressur in der Ausschreibung angeboten werden soll, als Ansprechpartner zur Verfügung.
Eine weiteres Veranstaltermeeting (2013) wurde von den Anwesenden begrüßt.
Text+Fotos: Marietta Grade
Die Ergebnisse der FN-Turniersportumfrage "Was wollen unsere Turnierreiter?", speziell für Ostdeutschland, stellte Frau Dr.Münch vor. Fast zwei Monate dauerte die Umfrage, fast 14.500 Teilnehmer im Alter von 18 bis 74 Jahren (Durchschnitt 32,7 Jahre), davon 558 aus Berlin und Brandenburg, wurden gezählt. Wie schon zu vermuten, 85% der Antworten kamen von weiblichen Teilnehmern. Die Inhalte der Fragebögen konzentrierten sich auf vier Schwerpunkte: Reitsportspezifisches Verhalten, Bewertung des deutschen Pferdesports, Optimierung des Turniersports, soziodemographische Aspekte. Bei den Ergebnissen (Präsentation Dr.Münch) waren zwei Aspekte besonders deutlich im Fokus. Bei Turnieren werden mehr Prüfungen für Spät-und Wiedereinsteiger gewünscht und eine verschärfte Trennung in Prüfungen zwischen Profis und Amateuren sollte angestrebt werden.
Nach einer kurzen Pause folgten die Ausführungen von Landesverbandsgeschäftsführer Peter Fröhlich zum Thema Verantwortlichkeiten, Abläufe und Aufgaben der Meldestelle. Auf jedem Turnierplatz ist die Meldestelle zentraler Anlaufpunkt und zugleich Aushängeschild der Veranstaltung. Die Außenwirkung sollte nicht unterschätzt werden. Eine schlecht organisierte und arbeitende Meldestelle bleibt lange im Gedächtnis und kann im schlimmsten Fall in den Folgejahren zu schlechten Teilnehmerzahlen führen. Die Meldestelle ist kein Aufenthaltsort für die Parcoursmannschaft, Ordner oder sonstige Helfer. Bei größeren Turnieren ist es hilfreich, die Aufgaben in der Meldestelle zu verteilen, z.B. die Kasse getrennt verwalten. Um die Anzahl der Nachfragen von Teilnehmern zu verringern, und somit die Meldestelle zu entlasten, ist der Einsatz eines Online-Systems, z.B. equi-score.de, zur Veröffentlichung von Start- und Ergebnislisten ratsam.
Desweiteren wurde von Fröhlich daran erinnert, dass der Zeitplan eines Turniers nicht von der Meldestelle, sondern vom Veranstalter erstellt werden muss. Auch Aufgabe des Veranstalters ist die Überlegung, zu welchem Zeitpunkt der Nachnennungsschluß angegeben wird. Da Online-Nachnennungen ab 2012 nur noch 8 Euro kosten, wird diese Möglichkeit sicher stärker von den Reitern genutzt. Da die Überweisung der Gelder zeitlich nicht mehr vor dem Turnier erfolgen kann und somit auch ein Ausfallrisiko gegeben ist, müssen Veranstalter genau überlegen, was zu tun ist und die Meldestelle rechtzeitig informieren, um Stress und Missverständnisse auf dem Turnier zu vermeiden.
Über Sicherheitsmaßnahmen im Springsport referierte Wolfgang Meyer, Parcourschef aus Diehlo bei Eisenhüttenstadt, international renommierter Kursdesigner und Ausbilder zukünftiger Parcoursfachleute. "Sicherheit für Reiter, Pferde und Zuschauer sind oberstes Gebot für alle Beteiligten. Nicht nur der Parcourschef und seine Mitarbeiter sind diesem Gebot verpflichtet, sondern auch alle Turnierfachleute, der Veranstalter und seine Erfüllungsgehilfen", stellte Meyer gleich zu Beginn seiner Präsentation klar. Anhand von Fotos, die er auf Turnieren selbst aufgenommen hat, zeigte er eindrucksvoll vermeintlich "kleine" Schwachstellen (z.B. abgesplitterte oder angebrochene Springstangen, Metallstäbe) , die aber im Ernstfall zu bösen Verletzungen führen können. Bei Wasser- oder Naturhindernissen ist eine besondere Sorgfalt erforderlich. Falls eine Unsicherheit oder gar ein Unfallrisiko besteht, sollte auf den Einsatz des Hindernisses verzichtet werden. Zur Ausrüstung, die auf jedem Turnierplatz vorhanden sein muss, gehört auch ein Notfallkoffer DIN 13232, der bereits beim Abreiten für die erste Springprüfung griffbereit sein muss. Der Springplatz muss mit geeigneten Materialien abgegrenzt sein, ein loses Band reicht nicht. Auch auf die Einhaltung der Helmpflicht durch die Teilnehmer und auf den richtigen Einsatz von Sicherheitsauflagen sollte zur Unfallvermeidung geachtet werden. Veranstalter, die dies versäumen, können juristisch belangt werden.
Ab 2012 ist das neue Aufgabenheft bei Dressurprüfungen im Einsatz. Richter Wolf-Rüdiger Beißert gab einen Überblick über die wichtigsten Änderungen in Basis- und Dressurpferdeprüfungen und Dressuren der Klassen A, M und S. Beißert steht auch Veranstaltern bei Fragen, welche Dressur in der Ausschreibung angeboten werden soll, als Ansprechpartner zur Verfügung.
Eine weiteres Veranstaltermeeting (2013) wurde von den Anwesenden begrüßt.
Text+Fotos: Marietta Grade