20.08.2013 00:17

Reiterhof Trechwitz

Um investieren zu können und den Reiterhof auf wirtschaftlich festere Beine zu stellen, "integriere ich den Betrieb in meine Unternehmensgruppe", sagte der Landwirt gestern im Gespräch mit der MAZ. Timo Wessels will den Hof stärker touristisch vermarkten. Zu den drei Ferienwohnungen und sechs Besucherhütten sollen zahlreiche weitere Betten hinzukommen. Ferner schwebe ihm eine ordentliche Gastronomie vor. "Wir möchten den Gästen Vollpension anbieten können", sagte er. Gleichwohl richte man sich auf Tagesgäste ein. "Um den Hof für die ganze Familie attraktiver zu machen, fehlen bestimmte Angebote", ist er überzeugt. Derweil die Kinder das Glück dieser Erde auf dem Rücken der Pferde finden, sollen sich die begleitenden Eltern gepflegt bei Kaffee und Kuchen laben können. Barbara Wessels bleibt als Betriebsleiterin an der Spitze. Der langjährige Reitlehrer Bernd Schreck verlasse den Hof im Laufe des kommenden Monats, kündigte der neue Geschäftsführer an. Diese Nachricht hatte unter einzelnen Pferdebesitzern, deren Tiere auf dem Mühlenberghof einstehen, für Unruhe gesorgt. "Wir sind dabei, eine neue Kraft für den Reitunterricht zu suchen", kündigte Timo Wessels an. "Bis dahin haben wir als Reiter genug Erfahrung, um die Tiere fachgerecht zu versorgen." Aus seinem Agrarbetrieb kommt Michael Mach, der auf dem Mühlenberghof für die Versorgung der Pferde verantwortlich ist. Nadine Lienert besorgt nun auch in Trechwitz die Buchhaltung und steht Barbara Wessels als Stellvertreterin zur Seite. "Auch ich habe jahrelange Erfahrung mit Pferden", versicherte sie. Mit 58 Jahren sei der Zeitpunkt für den Wechsel günstig, meinte Barbara Wessels. Ihr Sohn denkt schon eine Generation weiter. "Ich mache das eigentlich für meine Tochter Leni." Die Vierjährige sei eine Pferdenärrin. "Ich will mir von ihr eines Tages nicht vorhalten lassen, den Reiterhof nicht gehalten zu haben."Kosten will Timo Wessels über kurz oder lang bei der Heizung sparen. "Hier bietet sich eine Anbindung an unser Nahwärmenetz an." Wie berichtet, will der Landwirt dem ganzen Ort heißes Wasser aus seiner Biogas-Anlage am Trechwitzer Ortsrand offerieren. Für die Arbeiten auf dem Hof "haben wir in der Unternehmensgruppe einen Pool an Mitarbeitern und Maschinen, die wir auch auf den Hof einsetzen können", unterstreicht er. Die Einsteller habe man bereits informiert. Es könne geschehen, dass einzelne den Hof verlassen. "Es gibt aber auch einige Interessierte, die ihre Pferde bei uns unterstellen wollen", sagt Nadine Lienert. Auch der Reit- und Fahrverein sei über die Veränderungen auf dem Hof informiert werden. "Er bleibt unser guter Partner", betonte Barbara Wessels. Von Heiko Hesse