13.03.2012 19:06

Reiter Forum 2012 bricht alle (Zuschauer)Rekorde

Seit nun mehr 20 Jahren reist Frank R. Henning kreuz und quer mit seinem Reiter Forum, einer abendlichen Reitsport-Lehrveranstaltung, durch Deutschland, über 700 Veranstaltungen gab es bereits. Die Idee des Reiter Forums beschreibt Henning wie folgt: "Die Idee, die ich mit dem Reiter Forum vermitteln möchte besteht darin, dass nicht das Pferd die Fehler macht, sondernimmer der Reiter. Egal was passiert, das Pferd handelt für sich immer richtig. Wissen ist die Basis im täglichen Umgang mit Pferden. Die Bedeutung des Wortes "Horsemanship" und das Wissen der Horsemen darf nicht verloren gehen, sondern muss an die Reiter weitegegeben werden. So wie auf meinem Reiter Forum." Seit 2007 findet diese Veranstaltungsreihe exklusiv für Mercedes-Benz in den jeweiligen Niederlassungen statt. In Berlin wurde bereits vor Jahren die 1000-Besucher-Marke geknackt, eine Steigerung schien kaum vorstellbar. Aber 2012 war das Interesse der Pferdefreunde größer als je zuvor, 1400 Gäste kamen am 27.2. ins Autohaus am Salzufer. Christoph Koschel und Tjark Nagel referierten aus ihrem großen sportlichen Erfahrungsschatz.
Nach der Begrüßung, natürlich mit Frank R. Hennings Leitsatz "Pferde sind nicht zum Reiten geboren. Sie lassen es zu.", startete Nagel mit seinem Thema "Das Einspringen von der Remonte bis zur Springpferdeprüfung". Den Vortrag hatte er in drei Abschnitte gegliedert : Grundvoraussetzung des Pferdes, Trainingsumgebung und Springausbildung unter dem Reiter. Die heutigen, modern gezüchteten Pferde, bringen gute sportliche Voraussetzungen mit. Auch für künftige Springpferde ist eine solide Grundausbildung in der Dressur wichtige Voraussetzung für sportliche Erfolge. Junge Pferde sollten in kleinen Hallen (20x40m) an Stangen und Hindernisse gewöhnt werden. Mit einzelnen Stangen wird angefangen, der Aufbau sollte Richtung Hallenausgang erfolgen. Orientierung an der Bande ist in der Anfangsphase wichtig für junge Pferde, zuerst werden die Übungen im Schritt, danach im Trab und im Galopp absolviert. Auf den richtigen Galopp muss stets geachtet werden, ebenso sollte zuerst nach vorne geritten werden, bevor mit der Versammlung begonnen wird. Optische Signale, wie Stangen an den Hindernisseiten, sind dabei hilfreiche Trainingsmaßnahmen. Für Tjark Nagel als angestellter Trainer und Koordinator für Nachwuchspferde auf dem Gestüt Lewitz von Paul Schockemöhle tägliche Arbeit. Und nicht nur für junge Pferde ist Nagel ein gefragter Ausbilder, auch als Heimtrainer von Janne-Friederike Meyer, der Überraschungssiegerin im Großen Preis von Aachen 2011 sowie Mitglied der Weltmeistermannschaft 2010 trägt er zum reiterlichen Erfolg bei.
Nach eigenen Angaben hat Nagel mindestens schon 10 x diesen Vortrag auf einem Reiter Forum gehalten und doch gab es in Berlin keine Routine. Zeitweise wähnte sich der Sportler bei der "Versteckten Kamera", denn das Funkmikrofon führte ein scheinbar "sonderbares Eigenleben", es schaltete sich immer wieder ab. Kein Scherz, sondern die Funksignale des anwesenden Kamerateams von ReitTV, störten die Frequenz der Ausrüstung des Gastgebers Mercedes Benz. Technische Hilfe, Mikrofone mit anderer Frequenz,  kam vom Happy Hippo Team um Markus Hinzke. Seit Anfang 2008 betreut er die Reiter Foren von Frank Henning. Ob Filmeinspielung oder Folieneinsatz – er unterstützt die Referenten in allen Bereichen, bei 40 bis 50 Veranstaltungen im Jahr. Tjark Nagel beendete seine Ausführungen ohne Tonausfall und nach der Pause konnte Christoph Koschel störungsfrei über „Fitness beim Dressurpferd und alternative Methoden in der täglichen Arbeit" sprechen.
Mit leichtem Jetlag, Koschel kam kurz zuvor aus Tokio, wo er als Gasttrainer Reiter u.a. für die Teilnahme an den Asian Games vorbereitet,  zeigte er dabei mit Videobeispielen, welche Trainingsmethoden er bei seinen Pferden anwendet, um ihre Leistungsbereitschaft zu erhöhen. Faktor für Fitness ist richtiges Training. Und richtiges Training muss abwechslungsreich sein, auch für ein Dressurpferd. Jeden Tag in der Halle Lektionen zu reiten ist verschleißend, langweilig und erzeugt im schlimmsten Fall Druck und Gegendruck zwischen Reiter und Pferd. „Auch müssen wir schließlich berücksichtigen, dass unsere Lieblinge 520 verschiedene Muskeln, 252 Knochen und 349 Sehnen haben“, so der sympathische Reiter und Trainer, der mit seinem Vater Jürgen Koschel in Hagen am Teutoburger Wald den Ausbildungs- und Handelsstall Koschel Dressage unterhält. Rennbahn- und Waldtraining tragen zur körperlichen und mentalen Fitness bei, Weidegang ist ein wichtiger mentaler Ausgleich für Pferde jeden Alters.
„ Die Vorträge der prominenten Erfolgsreiter sind für uns reitsportbegeisterte Besucher eine gern wahrgenommene Gelegenheit, kompetente Anregungen und Impulse zur Verbesserung der eigenen Fähigkeiten zu erhalten." so der äußerst positive Kommentar nach der Veranstaltung.
Frank R. Henning wirds freuen, auf die nächsten 20 Jahre Reiter Forum.
Text + Fotos: Marietta Grade 
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