16.07.2015 22:53

PM-Seminar mit Christoph Hess in Michaelisbruch

„Vorher/Nachher – sichtbar besser reiten“, mit diesem Lehrgang war FN-Ausbildungsbotschafter Christoph Hess zuletzt im November 2014 im Rahmen einer PM-Regionaltagung im Berliner Reitclub Grunewald zu Gast. Die bundesweite Aktion der FN "Besser Reiten im Verein und Betrieb" startete 2014 und 132 Vereine hatten sich um eine Durchführung beworben. Zuviele Interessenten für nur ein Jahr. Also wurde 2015 die nächste Ausbildungsrunde gestartet und zusätzlich zu Christoph Hess sind nun auch Isabelle von Neumann-Cosel und Rolf Petruschke mit diesem Thema in den Vereinen unterwegs. "Im Frühjahr 2010 startete die Initiative "Vorreiter Deutschland – Initiative zur Förderung des Reitens in Verein und Betrieb  mit dem Ziel, die Zahl der FN-Mitglieder auf 800.000 zu erhöhen. Das wurde nicht erreicht, weil man es mit dem Projekt alleine es nicht schaffte, in die Vereine reinzukommen. Aber mit Lehrgängen und Seminaren vor Ort, direkt im Verein, erreicht man persönlichen Kontakt und das Interesse, gerade auch für Arbeit an der Basis, ist riesig", so Hess, der studierte Diplompädagoge, der seit 1978 bei der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) arbeitet, dabei 18 Jahre lang Leiter des Bundesleistungszentrums des DOKR war und nun Leiter des Bereichs Persönliche Mitglieder ist. 
Die Reitsportanlage Heidemann und der RV Michaelisbruch e.V. bewarben sich Anfang des Jahres für die PM-Veranstaltung in der Region Berlin-Brandenburg bei der FN und wurden ausgewählt. Während in Berlin-Grunewald ausschliesslich Schulpferde mit ihren Reitern vorgestellt wurden, ging es diesmal um die Ausbildung von Pferden in Privatbesitz mit unterschiedlichen Leistungsständen und Anforderungen, vom Freizeit- bis zum Turnierpferd.
Bei der Veranstaltung bekamen die Zuschauer zunächst einen Einblick in die Arbeit vom Vortag und erlebten die Reiter-Pferde-Paare in der Bahn. Hess hatte es hervorragend geschafft, vier unterschiedliche Paare für die Demonstration vor Publikum auszuwählen. Eine Reiterin, die ihr Pferd erst zwei Tage zuvor bekommen hatte, eine Wiedereinsteigerin, eine Reiterin mit Änderungen in der Hilfengebung und ein Reiter-Pferd-Paar zur Turniervorbereitung Klasse M.
Bei allen Unterschieden waren seine Ratschläge oft die gleichen: Schenkelweichen reiten, damit das Pferd den inneren Schenkel und den äußeren Zügel annimmt, Überstreichen, damit das Pferd vor dem Reiter bleibt, und viel Leichttraben – gerne auch mal mit kürzeren Bügeln. Christoph Hess arbeitete viel mit Bewegungsbildern, um den Reitern Hinweise zu geben, oft war zu hören: „Reite von dem Galopp in den Trab hinein. Beende nicht den Galopp, sondern beginne den Trab.“
Die Reiterinnen bekamen das Mikrofon gereicht, um ihre eigenen Eindrücke zu schildern und auch die Zuschauer wurden zur aktiven Stellungnahme aufgefordert. Die Verbesserungen wurde schon während des Unterrichts deutlich sichtbar, zufriedene Pferde und Reiter am Ende der Unterrichtseinheit. Und auch das Publikum bekam auf diese Weise die Möglichkeit, aus Erfahrungen und Fehlern anderer zu lernen und daraus Erkenntnisse für das eigene Reiten und Ausbilden mit nach Hause zu nehmen.
"Ich habe mich in Michaelisbruch sehr wohl gefühlt. Eine tolle Anlage mit Anspruch", so das Lob von Fachmann Hess, der mit Marie Heidemann, Pferdewirtschaftsmeisterin, Ausbilderin der Lehrlinge im Betrieb und Turnierrichterin, fachlich auf der gleichen Wellenlänge war. Eine mögliche weitere Zusammenarbeit wurde bereits besprochen. Wenn Termine festgelegt sind, werden diese rechtzeitig veröffentlicht.
Text+Fotos: Marietta Grade
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Marie Heidemann, Christoph Hess