20.01.2013 20:08
PM-Regionaltagung "Zum Reiten lernen ist es nie zu spät!" mit Rolf Petruschke
Besser spät, als niemals! Reiten ist keine Frage des Alters, dafür warb der erfahrene Ausbilder Rolf Petruschke am 19.1. bei der PM-Veranstaltung auf der Reitanlage des LRV Lichtenrade e.V. in Berlin. Die Regionaltagung, die sich an Spät- und Wiedereinsteiger sowie an deren Ausbilder richtete, wurde von fast 50 Teilnehmern besucht. Angelika Binding, Vorsitzende der Persönlichen Mitglieder der FN Region Berlin-Brandenburg, begrüßte die Anwesenden.
Rolf Petruschke aus Hohenahr, geb. 1964, Pferdewirtschaftsmeister hat sich als langjähriger Leiter der Landesreit- und Fahrschule Dillenburg Hessen, in der Ausbildung von Reit- und Fahrpferden sowie seiner Schüler einen Namen gemacht. Seit 1989 ist Petruschke Pferdewirtschaftsmeister, zudem besitzt er die Qualifikationen zum Berufsreitlehrer und zum Besamungswart. Als Referent sprechen seine Lehr- und Fortbildungsveranstaltungen für sich, man könnte seine Tätigkeit in der Ausbildung von Mensch und Pferd mit dem Titel "Die vielseitige Ausbildung" versehen. Inzwischen haben wohl fast 10.000 Schüler seine Ausbildung in Lehrgängen und Referaten genossen. Rolf Petruschke vermittelt allen Teilnehmern stets fundierte Kenntnisse.
Um das Lernen in verschiedenen Alterstufen ging es im ersten Teil der Veranstaltung. Vier Jugendliche präsentierten Schulpferde des gastgebenden Vereins. Im Alter von 10 - 14 Jahren lernen Kinder spielerisch, können sehr schnell Aufgaben lösen, körperliche Aktivitäten umsetzen. Für Kinder und Jugendliche ist der Einstieg in den Turniersport häufig ein Ziel für Reitunterricht. Sie sind ehrgeizig, wollen sich mit anderen messen. Das Erlebnis "Gruppensport", Sport in der Gemeinschaft eines Reitvereins, ist eine sozial wichtige Komponente. Auch haben Kinder generell keine Sorgen sich bei einem neuen Sport die „Blöße“ zu geben. Kinder können selbst komplexe Bewegungsabläufe auf Anhieb durch Nachahmung lernen. Nach der Pubertät geht diese Fähigkeit verloren. Kein Wunder, wenn im Reitsport die Aussteigerquote gerade bei Erwachsenen hoch ist.
Immer mehr Menschen lernen aber auch erst im Erwachsenenalter zu reiten. Doch erwachsene Reitanfänger haben andere Bedürfnisse als Kinder. Dies gilt auch für die Wiedereinsteiger. Nicht alle, die als Kind mit dem Sport beginnen, reiten kontinuierlich weiter. Oft wird im Kindesalter oder in der Teenagerzeit mit dem Reitsport begonnen, dann kommt die Berufsausbildung, die Familiengründung und das Hobby wird aufgegeben. Oder Eltern , die noch nie geritten sind, haben pferdebegeisterte Kinder und möchten das Reiten nun erlernen. Der demographische Wandel hat auch den Reitsport bereits erreicht und wird ihn weiterhin in vielfältiger, verstärkt innovativer Weise in Bewegung halten. Klar ist: In vielen Bereichen des öffentlichen Lebens werden Nachwuchsmangel und gesellschaftliche Alterung unübersehbare Spuren hinterlassen, so zweifelsfrei auch in unseren Vereinen und Verbänden. Parallel zur demographischen Entwicklung hat sich in den vergangenen Jahren auch das Altersbild von Grund auf gewandelt. Wo früher eher nachberufliche Bequemlichkeit angesagt war, bestimmen heute in der Regel Aktivität und Erlebensdrang bei bester körperlicher und mentaler Fitness den Rhythmus des Alltags. Die Menschen leben länger und sind bereit zu lernen.
Aber was ist bei der Erwachsenen-Ausbildung zu beachten? Was sind die Wünsche an den Pferdesport und wie ist die Realisierung in der Praxis?
Spät- und Wiedereinsteiger möchten mit dem Partner Pferd in der Natur unterwegs sein, Wettkämpfe stehen nicht im Vordergrund. Sie möchten sich in guter Lernatmosphäre mit möglichst individueller Betreuung durch den Reitlehrer dem Hobby Pferdesport widmen. Ausgeglichene Schulpferde, die auch den ein oder anderen Reiterfehler verzeihen, sind wichtig für den Unterricht. Damit Pferde ausgeglichen ihre Aufgaben bewältigen können, bedarf es einer tier- und artgerechten Haltung. Ältere Kunden legen viel Wert auf die Haltung der Pferde und wählen den Betrieb danach aus. Die vielseitige Ausbildung der Reitschüler sollte in jedem Alter gewährleistet werden, d.h. Dressur, Springen und auch Geländereiten.
Nach der Gruppe der jugendlichen Reiter, folgte eine Wiedereinsteigerin, die ebenfalls mit großer Begeisterung regelmäßig auf Vereinspferden reitet. Auf einem solide ausgebildeten 6jährigem Pferd, erhielt sie von Rolf Petruschke Tipps zur Verbesserung ihrer reiterlichen Fähigkeiten. Zwei weitere Reitschüler im Erwachsenenalter stellten sich ebenfalls der Herausforderung, vor einem großen Publikum Unterricht zu erhalten. Sachlich und verständlich, ging Petruschke auf die Reiter ein. Das z.B. auch kleine Pausen im Unterricht nötig sind und wie man Reiter mental motiviert, wurde nachvollziehbar erklärt.
"Großer Dank geht an Simone Krämer, die für dieses Thema die optimalen Pferde und Reiter ausgesucht hat", so Rolf Petruschkes Kommentar zum Ende. Der gastgebende LRV Lichtenrade war ein positives Beispiel für erfolgreiche reiterliche Ausbildung in jedem Alter.
Die nächste PM-Regionaltagung findet am 25.2. in Berlin statt.
Text+Fotos: Marietta Grade
Rolf Petruschke aus Hohenahr, geb. 1964, Pferdewirtschaftsmeister hat sich als langjähriger Leiter der Landesreit- und Fahrschule Dillenburg Hessen, in der Ausbildung von Reit- und Fahrpferden sowie seiner Schüler einen Namen gemacht. Seit 1989 ist Petruschke Pferdewirtschaftsmeister, zudem besitzt er die Qualifikationen zum Berufsreitlehrer und zum Besamungswart. Als Referent sprechen seine Lehr- und Fortbildungsveranstaltungen für sich, man könnte seine Tätigkeit in der Ausbildung von Mensch und Pferd mit dem Titel "Die vielseitige Ausbildung" versehen. Inzwischen haben wohl fast 10.000 Schüler seine Ausbildung in Lehrgängen und Referaten genossen. Rolf Petruschke vermittelt allen Teilnehmern stets fundierte Kenntnisse.
Um das Lernen in verschiedenen Alterstufen ging es im ersten Teil der Veranstaltung. Vier Jugendliche präsentierten Schulpferde des gastgebenden Vereins. Im Alter von 10 - 14 Jahren lernen Kinder spielerisch, können sehr schnell Aufgaben lösen, körperliche Aktivitäten umsetzen. Für Kinder und Jugendliche ist der Einstieg in den Turniersport häufig ein Ziel für Reitunterricht. Sie sind ehrgeizig, wollen sich mit anderen messen. Das Erlebnis "Gruppensport", Sport in der Gemeinschaft eines Reitvereins, ist eine sozial wichtige Komponente. Auch haben Kinder generell keine Sorgen sich bei einem neuen Sport die „Blöße“ zu geben. Kinder können selbst komplexe Bewegungsabläufe auf Anhieb durch Nachahmung lernen. Nach der Pubertät geht diese Fähigkeit verloren. Kein Wunder, wenn im Reitsport die Aussteigerquote gerade bei Erwachsenen hoch ist.
Immer mehr Menschen lernen aber auch erst im Erwachsenenalter zu reiten. Doch erwachsene Reitanfänger haben andere Bedürfnisse als Kinder. Dies gilt auch für die Wiedereinsteiger. Nicht alle, die als Kind mit dem Sport beginnen, reiten kontinuierlich weiter. Oft wird im Kindesalter oder in der Teenagerzeit mit dem Reitsport begonnen, dann kommt die Berufsausbildung, die Familiengründung und das Hobby wird aufgegeben. Oder Eltern , die noch nie geritten sind, haben pferdebegeisterte Kinder und möchten das Reiten nun erlernen. Der demographische Wandel hat auch den Reitsport bereits erreicht und wird ihn weiterhin in vielfältiger, verstärkt innovativer Weise in Bewegung halten. Klar ist: In vielen Bereichen des öffentlichen Lebens werden Nachwuchsmangel und gesellschaftliche Alterung unübersehbare Spuren hinterlassen, so zweifelsfrei auch in unseren Vereinen und Verbänden. Parallel zur demographischen Entwicklung hat sich in den vergangenen Jahren auch das Altersbild von Grund auf gewandelt. Wo früher eher nachberufliche Bequemlichkeit angesagt war, bestimmen heute in der Regel Aktivität und Erlebensdrang bei bester körperlicher und mentaler Fitness den Rhythmus des Alltags. Die Menschen leben länger und sind bereit zu lernen.
Aber was ist bei der Erwachsenen-Ausbildung zu beachten? Was sind die Wünsche an den Pferdesport und wie ist die Realisierung in der Praxis?
Spät- und Wiedereinsteiger möchten mit dem Partner Pferd in der Natur unterwegs sein, Wettkämpfe stehen nicht im Vordergrund. Sie möchten sich in guter Lernatmosphäre mit möglichst individueller Betreuung durch den Reitlehrer dem Hobby Pferdesport widmen. Ausgeglichene Schulpferde, die auch den ein oder anderen Reiterfehler verzeihen, sind wichtig für den Unterricht. Damit Pferde ausgeglichen ihre Aufgaben bewältigen können, bedarf es einer tier- und artgerechten Haltung. Ältere Kunden legen viel Wert auf die Haltung der Pferde und wählen den Betrieb danach aus. Die vielseitige Ausbildung der Reitschüler sollte in jedem Alter gewährleistet werden, d.h. Dressur, Springen und auch Geländereiten.
Nach der Gruppe der jugendlichen Reiter, folgte eine Wiedereinsteigerin, die ebenfalls mit großer Begeisterung regelmäßig auf Vereinspferden reitet. Auf einem solide ausgebildeten 6jährigem Pferd, erhielt sie von Rolf Petruschke Tipps zur Verbesserung ihrer reiterlichen Fähigkeiten. Zwei weitere Reitschüler im Erwachsenenalter stellten sich ebenfalls der Herausforderung, vor einem großen Publikum Unterricht zu erhalten. Sachlich und verständlich, ging Petruschke auf die Reiter ein. Das z.B. auch kleine Pausen im Unterricht nötig sind und wie man Reiter mental motiviert, wurde nachvollziehbar erklärt.
"Großer Dank geht an Simone Krämer, die für dieses Thema die optimalen Pferde und Reiter ausgesucht hat", so Rolf Petruschkes Kommentar zum Ende. Der gastgebende LRV Lichtenrade war ein positives Beispiel für erfolgreiche reiterliche Ausbildung in jedem Alter.
Die nächste PM-Regionaltagung findet am 25.2. in Berlin statt.
Text+Fotos: Marietta Grade