24.11.2013 21:27
Pferdeshow „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“
Im 40. Jahr der Erstausstrahlung des Films „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ von Karel Svoboda bringen Mitglieder des Oranienburger Showvereins „Pferde der Sonne“ das Kultmärchen auf eine Showbühne, die glauben lässt, selbst im Märchen dabei zu sein. Vor vollen Rängen in der Graf von Lindenauhalle in Neustadt/Dosse ließen sich am 23. und 24.11. Aschenbrödel und ihr Prinz, die böse Stiefmutter und Stieftochter, der Präzeptor und alle anderen Darsteller nach der geglückten Aufführung feiern. „Sie können jetzt alle in den Innenraum kommen und die Pferde streicheln und den Reitern ein Leckerli geben. Bleiben sie uns gut gewogen!“, mit diesen Worten bedankte sich Produktionsleiter und Regisseur Eberhard Moews am Ende der Show in der Graf von Lindenauhalle. Er war sichtlich erleichtert, als alle Aktiven – es waren über 40 Mitwirkende und cirka 25 Pferde, Hunde und natürlich der Waldkauz Rosalie, zum Abschlussbild Aufstellung nehmen. Das gibt es am Ende des Märchens nur beim Verein „Pferde der Sonne“, dessen Vorsitzender Eberhard Moews ist. Vereinsmitglied Rita Walter, im Märchen das Aschenbrödel, sang oft den Ohrwurm „Küss mich, halt mich, lieb mich…“. „Irgendwann hatte jemand die Idee, das gesamte Märchen als Pferdeshow auf zu führen. Ich habe mich geziert und gesagt, solchen Kitsch mach ich nicht!“, erinnert sich Eberhard Moews. Nun hat der den kompletten Film mit Sängerin und Antenne Brandenburg-Moderatorin Rita Walter auf den Neustädter Hallenboden gezaubert. Die Hauptdarstellerin ritt natürlich mit ihrem Schimmel ein, einem Spanier namens Vingador, der perfekt die Rolle von Nikolaus übernahm. Auch der Waldkauz Rosalie fehlte nicht – ein echter sechsjähriger Kauz vom Falkenhof Potsdam. Filmreif saß er hoch zu Ross auf dem Arm von Aschenbrödel und zauberte aus den Nüssen ein wunderschönes Ballkleid. Vater August Walter, in Angermünde nur als Gustl bekannt, war aufgeregt und erzählte, dass seine Tochter Rita schon als Kind dort nicht nur ständig gesungen hat: „Eines Tages kam Rita auf dem Pferd des Nachbarn an unserer Gaststätte vorbei geritten und freute sich. Ich bekam einen Riesenschreck, den es hatte vorher niemand auf dem Pferd gesessen, das sonst nur vor dem Wagen ging.“ Das Singen wurde zum Beruf, das Reiten blieb ihr Hobby. Vingador alias Nikolaus blieb aber nicht das einzige Pferd in der Arena. Glänzende schwarze Friesen vom Hof Spreeidyll aus Spreenhagen trugen die friesischen Gesandten zum Ball, österreich-ungarische Grüße überbrachten die rasanten Reiter vom Shagay-Araber-Gestüt Eichenhof in Wutzetz, die Voltigierkinder vom VRV Birkenhof Oberhavel waren die fleißigen Täubchen, die Aschenbrödel halfen, die Erbsen und Linsen zu trennen. Stolz ritt die böse Stiefmutter im Damensattel zum Königsball mit ihrem neuen Hut. Darauf war nicht nur Darstellerin Hinrika Höges (PS Aktivstall Nudow) stolz. „Es ist ein Nachbau des Originalhuts, der in Babelsberg im Museum zu bewundern ist. Wir haben lange gebraucht, bis wir jemanden gefunden haben, der diese Hut baut.“, freut sich auch Eberhard Moews. Die Steiftochter wurde gespielt von Therese Pollok. Als Prinz konnte der Verein Christian Scholle-Prestin, Weltmeister im berittenen Bogenschießen, gewinnen. So flogen natürlich auch Pfeile durch die Luft. Nur der goldenen Schuh wurde dem Märchenort angepasst. Der Prinz fand seine Braut an Hand des silbernen Hufeisens, das zu ihrem Pferd passte. Und so hieß es auch in Neustadt Dosse: Ende gut, alles gut!
Text+Fotos: Andreas Pantel
Text+Fotos: Andreas Pantel