24.02.2011 18:57

Ostdeutsche Meisterschaften der Islandpferde auf dem Lotushof

Am 4. und 5. Juni verwandelt sich der kleine Beelitzer Ortsteil Schönefeld in ein Zentrum des Pferdesports. Bei den ostdeutschen Meisterschaften der Islandpferde werden auf dem Lotushof rund 180 Pferde und ihre Reiter erwartet. Unmittelbar nach der Grünen Woche, bei der die Islandpferdereiter mit einer Quadrille vertreten waren, haben die Vorbereitungen auf die Meisterschaft begonnen. Eine gewaltige Aufgabe. „Wir bringen die Gäste und ihre Pferde unter, kümmern uns um das Essen und helfen bei den Prüfungen“, sagt Christa Schmid vom Vorstand des Tölt e.V. So unterstützen die rund 50 Mitglieder den gastgebenden Reiterhof bei der Organisation. Der Verein wird dafür sorgen, dass es den Reitern an nichts fehlt. Schmid: „Der gute Ruf ist wichtig. Wir wollen, dass die Gäste gern wiederkommen.“ Der Verein heißt nach einer Gangart des Islandponys. Neben den üblichen Pferdegangarten beherrschen die Islandpferde nämlich noch den Tölt und den Passgang. Beide Gangarten sind der Rasse angeboren. Beim Tölt sind immer ein oder zwei Hufe auf dem Boden. Da es keine Sprungphase gibt, spürt der Reiter kaum Erschütterungen. „Ich kann auf dem Islandpferd sogar nach einem Bandscheibenvorfall reiten. Es bekommt mir gut“, berichtet Schmid. Drei Jahre gibt es den Tölt e.V. inzwischen. Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Islandpferdesport in der Region zu fördern. Dazu gehören zum Beispiel Jugendarbeit und gemeinsame Ausritte. Christa Schmid nutzt diese, um den Teilnehmern den Naturschutz näherzubringen. Sie weist auf geologische Besonderheiten hin, stellt Pflanzen vor und weiß die Namen der Greifvögel, die in der Luft kreisen. Besonders bei den Sportveranstaltungen stellt der Verein seine Leistungskraft unter Beweis. Bereits 2009 trug er bei den ersten ostdeutschen Meisterschaften zum Gelingen bei. 2010 fanden dann die brandenburgischen Meisterschaften mit 180 Reitern in Schönefeld statt. Die Mittelbrandenburgische Sparkasse in Potsdam (MBS) unterstützte diese Veranstaltung mit einer Spende. „Pferdesport ist ein Wirtschaftsfaktor im Land Brandenburg. Zu den Turnieren kommen ganze Familien. Der Verein kauft die Lebensmittel regional ein, die Pensionen in der Umgebung sind dann ausgebucht“, sagt Christian Ebert, Marktdirektor der MBS in Potsdam-Mittelmark. Künftig sollen im jährlichen Wechsel Brandenburger und ostdeutsche Meisterschaften für Islandpferde in Beelitz stattfinden. Die Inhaber des Reiterhofes Vicky und Beggi Eggertson stehen für ein hohes sportliches Niveau. Beggi, isländischer Staatsbürger, ist immerhin zweifacher Weltmeister. Und mit dem Tölt e.V. ist der gewaltige organisatorische Aufwand für solche Veranstaltungen leistbar. Meisterschaften oder auch Schauvorführungen wie auf der Grünen Woche tragen dazu bei, Islandpferde populär zu machen. Inzwischen werden die zotteligen Gesellen auf 16 Pferdehöfen in Brandenburg gehalten, Tendenz steigend. „Islandpferde sind gutmütig, stark und ausdauernd und sehr robust. Sie sind Sommer wie Winter auf der Koppel und unkompliziert in der Haltung“, sagt Christa Schmid. Weil die Pferde durchschnittlich nur 1,40 groß werden und sich leicht führen lassen, sind die Islandpferde auch bei Kindern und Jugendlichen sehr beliebt.
Text:B.B /Märkische Allgemeine Foto: Marietta Grade