26.01.2012 21:41

Neustädter Gestüte Entscheidungen 2012?

Nach den glanzvollen CSI-Turniertagen zum Jahresanfang, nun bereits wieder sorgenvolle Schlagzeilen über die Situation der Graf-von-Lindenau Halle und der Stiftung bzw. der Gestüte in Neustadt/Dosse. Verhandlungen mit Investoren für die Lindenau-Halle gab es bereits ohne Erfolg, im Januar folgen weitere Gespräche. Das Konzept eines neuen möglichen Investors wird vorgelegt und geprüft.   
Anfang Dezember 2011 berichtete die MOZ, dass im Haupt- und Landgestüt in 2012 Investitionen im Umfang von 3,9 Millionen Euro umgesetzt werden. Nach Auskunft des zuständigen Ministeriums für Infrastruktur und Landwirtschaft sind Arbeiten am Stutenstall, an der Alten Schmiede und der Reithalle vorgesehen. Dafür sollen Fördermitteln in Höhe von 2,4 Millionen Euro zum Einsatz kommen. Wie Minister Jörg Vogelsänger (SPD) im Finanzausschuss erklärte, werde der Landesanteil von 500 000 Euro aus Mitteln des Vermögens der Parteien und Massenorganisationen der DDR (PMO) aufgebracht. Diese Gelder werden regelmäßig zwischen den neuen Bundesländern verteilt. Der Fraktionschef der Grünen im Landtag, Axel Vogel, meldete Protest gegen den Einsatz der Mittel an. Er verwies darauf, dass die Gelder bislang vorrangig für die Erinnerungskultur und Aufarbeitung von DDR-Unrecht eingesetzt wurden. Die Investition in die Neustädter Gestüte müsse aus anderen Quellen gedeckt werden, forderte der Oppositionspolitiker. Das Infrastrukturministerium sieht dagegen die Möglichkeit, die PMO-Mittel für die Denkmalpflege zu verwenden. Im vergangen Jahr waren Gelder aus dem Parteienvermögen an die Stiftung zum Wiederaufbau der Garnisonkirche in Potsdam geflossen. Dies war damit begründet worden, dass die DDR die reparaturfähige Kriegsruine aus ideologischen Gründen hatte sprengen lassen.
Zur aktuellen Situation hat die Märkische Orderzeitung (MOZ) am 17.1. einen ausführlichen Artikel von Ulrich Thiessen veröffentlicht.
Eine Entscheidung ist bereits gefallen. Das brandenburgische Bildungsministerium hat angekündigt, den Lehrplanentwurf für den Reitunterricht in der Oberstufe ab Februar als amtlich zu genehmigen. Darüber informierte Neustadts Amtsdirektor Ulrich Gerber den Amtsausschuss. Reiten als durchgehendes Unterrichtsfach bis einschließlich zur Abiturprüfung könnte dann etabliert werden. Geplant ist, das es an der Neustädter Schule auch im nächsten Schuljahr eine Spezialklasse der 7. Jahrgangsstufe mit dem Reiten als Pflichtfach geben. Zwei Aufnahmetests gab es bereits, es liegen eine Reihe von Anmeldungen vor, nicht nur für Klasse 7. Am 3. März gibt es einen weiteren Test für reitsportlich begabte Schüler.