09.01.2013 21:19

NADA lädt Journalisten zur Trainingskontrolle im Stall Beerbaum ein

Rund zwei Stunden dauerte der Termin im Pferdestall und das große Medieninteresse erstaunte sogar Medienprofi Ludger Beerbaum. Mit ein paar Journalisten habe er gerechnet, nicht aber mit dieser Menge, sagte Beerbaum, dessen Stall als Ort der Demonstration ausgesucht, weil es in Deutschland kaum einen anderen gebe, der diese Möglichkeiten biete, wie Susanne Hennig, die Pressesprecherin der FN, erklärte.
Rund 40 Medienvertreter aus TV, Hörfunk, Fach- und Tagespresse nahmen auf Einladung der Nationalen Anti Doping Agentur (NADA), dem Deutschen Olympiade Komitee für Reiterei (DOKR) und der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) an der Demonstration einer Trainingskontrolle im Reitstall Ludger Beerbaum (Riesenbeck) am 8.1.2013 teil.
„Die Kontrollen bei Pferden außerhalb des Wettkampfes sind weltweit einmalig und Neuland im Anti-Doping-Bereich“, sagte Dr. Andrea Gotzmann, Vorstandvorsitzende der NADA: „Die heutige Demonstration diente dazu, diesen neuen Aufgabenbereich der NADA der Öffentlichkeit vorzustellen.“ FN-Generalsekretär Soenke Lauterbach erläutert: „Im Wettkampf sind wir sehr gut aufgestellt. Wir haben auf nationalen Turnieren rund 1.500 Doping- und Medikationskontrollen pro Jahr, auf internationalen Veranstaltungen werden rund 300 bis 400 Pferde jährlich getestet. Die Trainingskontrolle durch die NADA ist nun die logische Weiterentwicklung.“ Lauterbach und Dr. Gotzmann bedankten sich bei Ludger Beerbaum und seinem Team für die Bereitschaft, seine Reitsportanlage in Riesenbeck für den Pressetermin zur Verfügung zu stellen.
NADA-Tierärztin Dr. Julia Otten, verantwortlich für die Planung der Trainingskontrollen bei Pferden, erklärte den Journalisten die einzelnen Schritte der Kontrolle. Das vorgestellte Pferd ließ die Kontrolle geduldig gewähren. „Kontrolliert werden alle Bundeskaderpferde der olympischen Disziplinen Dressur, Springen und Vielseitigkeit“, sagte Daniel Fetzer, NADA-Ressortleiter des Doping-Kontroll-System: „Die Trainingskontrollen sind, wie auch im Humanbereich, immer unangekündigt. Somit sind Ort und Zeit der jeweiligen Kontrolle nur der NADA-Kontrollplanung bekannt.“
Grundlage für die Kontrollen bildet der Standard für die Durchführung von Medikationskontrollen bei Pferden im Training. „Er beinhaltet alle Vorgaben für den gesamten Prozess einer Medikationskontrolle, von der Planung der Probenentnahme über die Benachrichtigung der verantwortlichen bzw. beauftragten Person des zu kontrollierenden Pferdes, die Vorbereitung und Durchführung der Probenentnahme sowie den Transport der Proben“, erläuterte Fetzer. Der Standard beruht auf dem Nationalen Anti Doping Code (NADC) und ist Bestandteil der Leistungs- und Prüfungsordnung (LPO) der FN für den nationalen Turniersport.
Die Vereinbarung zwischen dem DOKR und der NADA wurde im April 2011 geschlossen. Die NADA für das neue Aufgabengebiet eine Stelle geschaffen, die seit Februar 2012 von Veterinärmedizinerin Dr. Julia Otten besetzt wird. Seitdem übernimmt die NADA den Aufbau eines Kontrollsystems für Trainingskontrollen bei Pferden. Finanziert wird dieses Programm durch das DOKR.
Text: fn-press Foto: Grade