17.03.2014 23:17
Mercedes-Benz Reiter Forum auch 2014 wieder voller Erfolg
Die Erfolgsgeschichte des Mercedes-Benz Reiter Forums in Berlin geht auch 2014 weiter. Kurz nach Bekanntgabe der Veranstaltung war die Anmeldegrenze von 1200 Besuchern erreicht. Während das Reiter Forum für Berliner und Brandenburger bereits eine beliebte Tradition geworden ist (7.Jahr!), war es für einen Anwesenden eine Premiere: Jürgen Herrmann ist seit dem 1.1.2014 neuer Direktor der Niederlassung Berlin. Der gebürtige Schwabe, ein gelernter Betriebswirt, der 1991 zur damaligen Daimler-Benz AG kam, übernahm das Amt von Werner Müller, der sich in den Ruhestand verabschiedet hat.
Die Reitsportfans strömten am 10.3. schon ab 18 Uhr, eine Stunde vor Beginn, in Scharen ins Haus am Berliner Salzufer. Die Referenten des Abends waren mit folgenden Themen angekündigt: Helen Langehanenberg, Mannschaftssilber Olympische Spiele 2012, Vizeeuropameisterin und Mannschaftseuropameisterin 2013, mit "Problemlösungen in der täglichen Dressurarbeit" und Otto Becker, Bundestrainer der deutschen Springequipe, mit „Springpferde in der Arbeit".
Eine seltene Kombnation beim Reiter Forum, für Helen Langehanenberg war es erst die dritte Teilnahme am Forum und Otto Becker steht bisher nur in Berlin auf dem Programmplan. Frank Henning ist jedes Jahr aufs Neue bemüht, in der Hauptstadt nicht nur Rekorde zu brechen, sondern besondere Protagonisten zu präsentieren.
Nach dem Motto "Ladies first" durfte, nach der Begrüßung durch Jürgen Herrmann und Frank Henning, die derzeit erfolgreichste deutsche Dressurreiterin ans Rednerpult. "Beim Reiten bin ich weniger aufgeregt", gab die etwas nervöse Pferdewirtin am Anfang zu. Bevor mit dem Video und den Ausführungen dazu gestartet wurde, gab sie noch eine kurze Einführung über ihren Werdegang, erwähnte auch den Umzug 2013 auf ihre neue Anlage in Billerbeck. Auf dieser wird am 13.4. erstmals ein "Blick hinter die Kulissen" für 30 Besucher mit Stallführung, Trainingseindrücken, Unterrichtserteilung und Fragestunde angeboten. Ähnlich den Veranstaltungen ihrer Ausbilderin Ingrid Klimke, die auch regelmäßig ein "Offenes Training" in ihrem Heimatstall durchführt.
Ihren Weg, ein Pferd vorzubereiten, im täglichen Training und auf Turnieren, stellte sie ausführlich dar. "Wir sind beide nur Menschen", eine ungewöhnliche Aussage, die aber das Verständnis für das Lebewesen Pferd wiederspiegelt. Trotz des enormen Erfolgs der letzten Jahre, ist Langehanenberg ein bodenständiger Mensch geblieben. Sie weiß genau, dass ein Reiter ohne Pferd "auch nur ein Mensch ist" und das ihre Erfolgsgeschichte mit Damon Hill NRW (* 2000), gekörter Westfalenhengst, Vater: Donnerhall, Muttervater: Rubinstein, Besitzer: Christian Becks, auch "once in a lifetime", wahrscheinlich einmalig in ihrem Leben sein wird. Bis heute hat sie sich den Spaß am Reiten und bei der Ausbildung ihrer Pferde erhalten. "Die Faszination und der Spaß darf nicht verloren gehen, zum Beispiel durch Erfolgsdruck", so die sympathische 31jährige Münsteranerin.
Einige Grundsätze, die sie den Reitern an diesem Abend an Herz legte:
- die lösende Arbeit zu Beginn des Trainings ist enorm wichtig, damit die Muskulatur warm wird und das Verletzungsrisiko minimiert wird.
- auf jedes Pferd muss individuell eingegangen werden, es gibt kein "Schema F"
- "einfach" anfange, Übergänge reiten, Stück für Stück aufbauen und mehr fordern
- Kraft und Kondition einteilen, die Pferde nicht ermüden mit endlosen Lektionen
- jedes Training zu einem positiven Abschluß bringen Nach einer 30 min Verpflegungspause startete Bundestrainer Otto Becker mit seinem Vortrag. Auf dem Weg nach Berlin, den Becker umweltbewusst mit der Bahn unternahm, hatte der Springreiter schon ein ungeplantes Hindernis im Weg. Die Meldung über eine zeitlich ungewisse Verspätung hatte auch dem Veranstalter einigen Stress bereitet. Folgerichtig wurde eine erneute Anreise mit einem Mercedes thematisiert...allerdings steht Berlin aus sportlicher Sicht nicht oft auf dem Programm. Becker, der in seiner aktiven Zeit selber Turniere in Berlin geritten ist, appellierte an Organisatoren, Sponsoren und Reiter, wieder ein Berliner Turnier zu ermöglichen. Aber, ebenso schwer wie es ist, ein sportlich hochklassiges Turnier zu veranstalten, ist auch die langjährige Arbeit, aus zwar genetisch gut veranlagten Pferden, erstklassige Championatspferde zu machen. Und wenn dies gelingt, ist die nächste Hürde in der heutigen Zeit, diese deutschen Pferde im Land zu behalten. Die deutschen Erfolge im Pferdesport haben Tradition, aber durch den Verkauf internationaler Spitzenpferde, z.B. Bella Donna ins Emirat Katar, werden die Wettbewerbe zunehmend von anderen Nationen geprägt.
Was ist zu tun, wenn es nicht finanzkräftige Mäzene in Deutschland gibt, den Verkauf zu verhindern? Sich auf die eigenen Stärken und Möglichkeiten besinnen! Vermehrt eigene junge Pferde ausbilden, auf gute Basisarbeit setzen. Das Management von Turnierpferden spielt dabei eine wichtige Rolle. Und auch der reiterliche Nachwuchs muss gesichtet werden. Zunehmend haben Eltern junger Reiter keinen Bezug zum Pferdesport. Deshalb gibt es mittlerweile ein Beratungs- und Schulungsangebot. Ein Baustein in der Nachwuchsförderung des Deutschen Olympiade-Komitees für Reiterei (DOKR) ist die Einrichtung so genannter "Perspektivgruppen" in den drei olympischen Disziplinen Dressur, Springen und Vielseitigkeit. In den Perspektivgruppen werden jeweils vier bis sieben Reiter im Alter zwischen Anfang 20 bis Ende 20 zusammengefasst. Ausgewählt werden sie aufgrund ihres Talentes, ihrer bisherigen Leistungen und aufgrund ihrer Bereitschaft, diesen Sport professionell auszuüben. Es sind sowohl praktisches Training als auch eine umfangreiche begleitende Ausbildung vorgesehen. Darüber hinaus kauft das DOKR Pferde für den Hochleistungssport an bzw. beteiligt sich finanziell beim Pferdekauf. In Zusammenarbeit mit der Sportschule der Bundeswehr betreut das DOKR Spitzensportler der Bundeswehr in der Sportförderung des Bundes.
Mit Videounterstützung folgten Beispiele für die Basisarbeit mit jungen Pferden. Wichtig hierbei sind gute Grundgangarten und in Ruhe die Pferde auf ihre Aufgaben vorzubereiten. Stangenarbeit, Gymnastikreihen, Distanzen...alles Mittel zur Schulung. Es ist nicht nötig, ständig über möglichst hohe Sprünge zu reiten. Manchmal reichen bereits einfache Veränderungen, um ein Problem zu lösen. Dafür kann man z.B. den Rat anderer erfahrener Reiter einholen. Im Turniersport führt der Weg von Springpferde- über spezielle Youngster-Prüfungen. Dort kann bereits die Qualität und das Vermögen eines Pferdes für den weiteren sportlichen Einsatz beurteilt werden.
Wie sagte Frank Henning so treffend: "Reiten ist ein toller Sport, alle Pferde haben tolle braune Augen, jedes Pferd ist toll und alle Reiter haben dieselben Probleme. Duch Selbstkritik erkennt man gute und schlechte Reiter."
Dem ist fast nichts hinzuzufügen....außer dem Reiter Forum-Termin am 2.4. im Autohaus Cottbus (AHC) GmbH Autorisierter Mercedes-Benzmit Michael Klimke und Eva Bitter und dem Hinweis auf die Lehrserie "Die alten Meister" mit Bundestrainerin Monika Theodorescu "Trainingslektionen in der Dressurarbeit" am 26.Mai in Berlin-Pichelsberg.
Text+Fotos: Marietta Grade
Die Reitsportfans strömten am 10.3. schon ab 18 Uhr, eine Stunde vor Beginn, in Scharen ins Haus am Berliner Salzufer. Die Referenten des Abends waren mit folgenden Themen angekündigt: Helen Langehanenberg, Mannschaftssilber Olympische Spiele 2012, Vizeeuropameisterin und Mannschaftseuropameisterin 2013, mit "Problemlösungen in der täglichen Dressurarbeit" und Otto Becker, Bundestrainer der deutschen Springequipe, mit „Springpferde in der Arbeit".
Eine seltene Kombnation beim Reiter Forum, für Helen Langehanenberg war es erst die dritte Teilnahme am Forum und Otto Becker steht bisher nur in Berlin auf dem Programmplan. Frank Henning ist jedes Jahr aufs Neue bemüht, in der Hauptstadt nicht nur Rekorde zu brechen, sondern besondere Protagonisten zu präsentieren.
Nach dem Motto "Ladies first" durfte, nach der Begrüßung durch Jürgen Herrmann und Frank Henning, die derzeit erfolgreichste deutsche Dressurreiterin ans Rednerpult. "Beim Reiten bin ich weniger aufgeregt", gab die etwas nervöse Pferdewirtin am Anfang zu. Bevor mit dem Video und den Ausführungen dazu gestartet wurde, gab sie noch eine kurze Einführung über ihren Werdegang, erwähnte auch den Umzug 2013 auf ihre neue Anlage in Billerbeck. Auf dieser wird am 13.4. erstmals ein "Blick hinter die Kulissen" für 30 Besucher mit Stallführung, Trainingseindrücken, Unterrichtserteilung und Fragestunde angeboten. Ähnlich den Veranstaltungen ihrer Ausbilderin Ingrid Klimke, die auch regelmäßig ein "Offenes Training" in ihrem Heimatstall durchführt.
Ihren Weg, ein Pferd vorzubereiten, im täglichen Training und auf Turnieren, stellte sie ausführlich dar. "Wir sind beide nur Menschen", eine ungewöhnliche Aussage, die aber das Verständnis für das Lebewesen Pferd wiederspiegelt. Trotz des enormen Erfolgs der letzten Jahre, ist Langehanenberg ein bodenständiger Mensch geblieben. Sie weiß genau, dass ein Reiter ohne Pferd "auch nur ein Mensch ist" und das ihre Erfolgsgeschichte mit Damon Hill NRW (* 2000), gekörter Westfalenhengst, Vater: Donnerhall, Muttervater: Rubinstein, Besitzer: Christian Becks, auch "once in a lifetime", wahrscheinlich einmalig in ihrem Leben sein wird. Bis heute hat sie sich den Spaß am Reiten und bei der Ausbildung ihrer Pferde erhalten. "Die Faszination und der Spaß darf nicht verloren gehen, zum Beispiel durch Erfolgsdruck", so die sympathische 31jährige Münsteranerin.
Einige Grundsätze, die sie den Reitern an diesem Abend an Herz legte:
- die lösende Arbeit zu Beginn des Trainings ist enorm wichtig, damit die Muskulatur warm wird und das Verletzungsrisiko minimiert wird.
- auf jedes Pferd muss individuell eingegangen werden, es gibt kein "Schema F"
- "einfach" anfange, Übergänge reiten, Stück für Stück aufbauen und mehr fordern
- Kraft und Kondition einteilen, die Pferde nicht ermüden mit endlosen Lektionen
- jedes Training zu einem positiven Abschluß bringen Nach einer 30 min Verpflegungspause startete Bundestrainer Otto Becker mit seinem Vortrag. Auf dem Weg nach Berlin, den Becker umweltbewusst mit der Bahn unternahm, hatte der Springreiter schon ein ungeplantes Hindernis im Weg. Die Meldung über eine zeitlich ungewisse Verspätung hatte auch dem Veranstalter einigen Stress bereitet. Folgerichtig wurde eine erneute Anreise mit einem Mercedes thematisiert...allerdings steht Berlin aus sportlicher Sicht nicht oft auf dem Programm. Becker, der in seiner aktiven Zeit selber Turniere in Berlin geritten ist, appellierte an Organisatoren, Sponsoren und Reiter, wieder ein Berliner Turnier zu ermöglichen. Aber, ebenso schwer wie es ist, ein sportlich hochklassiges Turnier zu veranstalten, ist auch die langjährige Arbeit, aus zwar genetisch gut veranlagten Pferden, erstklassige Championatspferde zu machen. Und wenn dies gelingt, ist die nächste Hürde in der heutigen Zeit, diese deutschen Pferde im Land zu behalten. Die deutschen Erfolge im Pferdesport haben Tradition, aber durch den Verkauf internationaler Spitzenpferde, z.B. Bella Donna ins Emirat Katar, werden die Wettbewerbe zunehmend von anderen Nationen geprägt.
Was ist zu tun, wenn es nicht finanzkräftige Mäzene in Deutschland gibt, den Verkauf zu verhindern? Sich auf die eigenen Stärken und Möglichkeiten besinnen! Vermehrt eigene junge Pferde ausbilden, auf gute Basisarbeit setzen. Das Management von Turnierpferden spielt dabei eine wichtige Rolle. Und auch der reiterliche Nachwuchs muss gesichtet werden. Zunehmend haben Eltern junger Reiter keinen Bezug zum Pferdesport. Deshalb gibt es mittlerweile ein Beratungs- und Schulungsangebot. Ein Baustein in der Nachwuchsförderung des Deutschen Olympiade-Komitees für Reiterei (DOKR) ist die Einrichtung so genannter "Perspektivgruppen" in den drei olympischen Disziplinen Dressur, Springen und Vielseitigkeit. In den Perspektivgruppen werden jeweils vier bis sieben Reiter im Alter zwischen Anfang 20 bis Ende 20 zusammengefasst. Ausgewählt werden sie aufgrund ihres Talentes, ihrer bisherigen Leistungen und aufgrund ihrer Bereitschaft, diesen Sport professionell auszuüben. Es sind sowohl praktisches Training als auch eine umfangreiche begleitende Ausbildung vorgesehen. Darüber hinaus kauft das DOKR Pferde für den Hochleistungssport an bzw. beteiligt sich finanziell beim Pferdekauf. In Zusammenarbeit mit der Sportschule der Bundeswehr betreut das DOKR Spitzensportler der Bundeswehr in der Sportförderung des Bundes.
Mit Videounterstützung folgten Beispiele für die Basisarbeit mit jungen Pferden. Wichtig hierbei sind gute Grundgangarten und in Ruhe die Pferde auf ihre Aufgaben vorzubereiten. Stangenarbeit, Gymnastikreihen, Distanzen...alles Mittel zur Schulung. Es ist nicht nötig, ständig über möglichst hohe Sprünge zu reiten. Manchmal reichen bereits einfache Veränderungen, um ein Problem zu lösen. Dafür kann man z.B. den Rat anderer erfahrener Reiter einholen. Im Turniersport führt der Weg von Springpferde- über spezielle Youngster-Prüfungen. Dort kann bereits die Qualität und das Vermögen eines Pferdes für den weiteren sportlichen Einsatz beurteilt werden.
Wie sagte Frank Henning so treffend: "Reiten ist ein toller Sport, alle Pferde haben tolle braune Augen, jedes Pferd ist toll und alle Reiter haben dieselben Probleme. Duch Selbstkritik erkennt man gute und schlechte Reiter."
Dem ist fast nichts hinzuzufügen....außer dem Reiter Forum-Termin am 2.4. im Autohaus Cottbus (AHC) GmbH Autorisierter Mercedes-Benzmit Michael Klimke und Eva Bitter und dem Hinweis auf die Lehrserie "Die alten Meister" mit Bundestrainerin Monika Theodorescu "Trainingslektionen in der Dressurarbeit" am 26.Mai in Berlin-Pichelsberg.
Text+Fotos: Marietta Grade