08.02.2015 23:19

Landestrainer Michael Konzag gibt Tipps für den Saisonstart 2015

Wer sportliche Erfolge feiern möchte, muss geschickt planen und gezielt trainieren. Mit dieser Aufgabe sehen sich junge Pferdesportler am Anfang eines jeden Jahres aufs Neue konfrontiert. Dabei spielt es keine Rolle, ob man auf seine erste S-Platzierung oder den Sieg im E-Springen hintrainiert. Ein machbares Ziel und die kleinen Schritte auf dem Weg dorthin sollten zu Beginn der Saison festgelegt werden. Der Landestrainer-Dressur, Michael Konzag, gibt im Interview mit dem LPBB Tipps, wie der Saisonstart gelingt und berichtet über das Förderkonzept für seinen Dressur-Nachwuchs.
LPBB: Hallo Herr Konzag. Was ist Ihr sportliches Ziel für 2015?
Meine sportlichen Ziele sind in der Weiterbildung meiner Schüler gesteckt. Vor allem als Landestrainer für die Fördergruppen und D-Kader da zu sein.
LPBB: Was ist für eine erfolgreiche Turniersaison für Sie am wichtigsten?
An erster Stelle steht für mich eine fachlich fundierte Ausbildung für Reiter und Pferd. Hierfür ist ein Trainier, dem man vertraut wichtig, um ein regelmäßiges Feedback einzuholen. Mit dem Trainer sollte zu Beginn der Saison der aktuelle Leistungsstand von Reiter und Pferd ermittelt werden. Im Zweiten Schritt stellt sich der Reiter die Frage: Wo möchte ich hin? Ein mögliches Ziel wäre zum Beispiel Mitte der Saison eine A-Dressur zu gewinnen und am Ende der Saison eine Platzierung in einer L-Dressur auf Trense zu erreichen. Dies verlangt einen ständigen Dialog zwischen Reiter und Trainer, um die Situation immer wieder neu realistisch einzuschätzen. Dabei sollte man die Turnierstarts nicht überreizen. Also nicht auf Schleifenjagd gehen. Auf den Partner Pferd muss stets Rücksicht genommen werden, sonst bleibt der Erfolg aus. Ein anderer entscheidender Punkt ist die allgemeine körperliche Fitness des Reiters und des Pferdes. Auch hier sollten durch einen Fitnesscheck zum Jahresbeginn Trainingsdefizite ermittelt und gezielt ausgeglichen werden. Der Landesverband bietet seinen Kadern beim diesjährigen Jahresmeeting einen solchen Fitnesscheck an. Die Test-Anleitung ist allerdings für alle Interessierten auf der FN-Homepage zugänglich.
LPBB: Welche Tipps geben Sie Ihren Schülern für die Saisonvorbereitung mit auf den Weg? 1. Eine genaue Planung der Turnierstarts für das Jahr – Wo fahre ich hin? In welchem Bereich starte ich? 2. Ein genaues Hinarbeiten auf mein Ziel. Das Training muss so gestaltet werden, dass Reiter und Pferd den Turnieranforderungen gerecht werden können. Dies passiert stets unter Berücksichtigung des optimalen Gesundheitszustandes von Reiter und Pferd. 3. Eine mentale Vorbereitung auf die Prüfungssituation. Die Aufgabe, der ich mich stelle, sollte ich genau kennen. Die Aufgabe erst auf dem Turnierplatz auswendig zu lernen ist wenig zielführend.
LPBB: Wie unterstützt der LPBB die jungen Dressurreiter auf diesem Weg? Durch Fortbildungsmaßnahmen, die vom Landesverband über das ganze Jahr hinweg angeboten werden. Hierzu gehören Förderlehrgänge und einzelne Trainingsmaßnahmen zur Vorbereitung auf die sportlichen Highlights des Jahres, wie die Landesmeisterschaften und der Preis der Besten. In 2014 wurden in regelmäßigen Abständen Trainingsmaßnahmen verwirklicht, um die Kader über die gesamte Saison hinweg zu begleiten. Besonders positiv hervorzuheben ist hierbei der enge fachliche Austausch zwischen mir als Landestrainer, dem Fachbeiratsvorsitzenden Dressur, Rüdiger Beißert und der internationalen Richterin Frau Elke Ebert. Ergänzt werden die Trainingseinheiten durch kompetente Ausbilderinnen wie Beate Alternkirch (Bewegungstrainerin EM) und Anne Oppen (M. Sc. Sportpsychologie). Mit ihrem spezifischen Wissen geben sie wichtige Impulse für ein ganzheitliches Trainingsprogramm. Diese Förderung trägt jedoch nur Früchte, wenn die Jugendlichen zuhause den entsprechenden Rückhalt erfahren. Eltern und Heimtrainer spielen demnach für eine erfolgreiche Saison eine tragende Rolle. Neben der sportlichen Förderung standen 2013 und 2014 zusätzlich außersportliche Aktivitäten wie Grillen und ein Theaterbesuch auf dem Plan, um den Zusammenhalt jenseits des Sattels zu stärken. Dieses Gesamtprogramm der Förderung kann nur aus einem funktionierenden Team heraus entstehen. Beginnend mit der Organisation der Maßnahmen durch das Team der LPBB Geschäftsstelle, bis hin zur Umsetzung und Betreuung vor Ort durch Betreuer, Eltern, Heimtrainer und Landestrainer.
LPBB: Welche Förderoptionen gibt es für Reiter, die es nicht in die Fördergruppe oder den D-Kader geschafft haben?
Anfang des Jahres findet stets eine offene Sichtung für junge Dressurtalente statt Für mich als Landestrainer ist besonders wichtig, dass sich vom Reiter und auch vom Pferd aus Perspektiven darstellen. Mit dem entsprechenden Training und mit dem entsprechenden Pferd können dann höhere Ziele angestrebt werden. Zuschauer sind bei den LPBB Fördermaßnahmen übrigens durchaus erwünscht. Auch vom Zuschauen kann man eine Menge lernen. Die fachlichen Tipps, die die Kader bei den Lehrgängen von Trainern und Richtern erhalten, sind schließlich hilfreich für alle!
Text: Lisa Bolte, LPBB Foto: Marietta Grade