07.02.2016 19:51

Jahresrichterkonvent 2016 - Fortbildung für alle Turnierfachleute

Für die Beauftragten der Landeskommission (LK) begann der Seminartag schon kurz nach 8 Uhr morgens mit den Berichten aus 2015. Es folgte das Thema Medikationskontrollen. Für Dopingproben erhalten LK-Beauftragte Kits gemäß der LK-Planung. Medikationskontrollen sind durch einen vom Veranstalter bestellten oder von der FN/LK beauftragten Tierarzt zu entnehmen und an das von der FN bestimmte Untersuchungsinstitut einzusenden.
Der Umgang bzw. die Bearbeitung von Einsprüchen war ein weiteres Thema.
Dann folgte die Vorstellung drei neuer Prüfungsformen im Springen:
Pilotprüfung – Springprüfung mit Mindeststilnote  
Die Idee: Jeder Reiter erhält eine Stilnote. Falls die Grundnote 6,5 oder besser ist, wird der Ritt nach Fehler und Zeit gewertet. Bleibt der Reiter unter 6,5, erfolgt die Bewertung wie in einem normalen Stilspringen.
Pilotprüfung – Springprüfung mit Stilwertung und Zeitpunkten
Die Idee dieser Pilotprüfung lautet, zusätzliche Punkte für die errittene Zeit zu vergeben und der Stilnote hinzu zu fügen. Genauer, für jede angefangene Sekunde, die ein Reiter unter der erlaubten Zeit bleibt, bekommt er 0,1 Notenpunkte hinzu.
Springprüfung mit steigenden Anforderungen
Dabei sind die beiden ersten Sprünge niedriger als die ausgeschriebene Klasse. Die beiden letzten Sprünge sind in den Abmessungen so gewählt, dass sie über der ausgeschriebenen Klasse gebaut werden. Im mittleren Teil ist eine Kombination enthalten. Nach der LK-Sitzung folgte im Anschluß der Richterkonvent, der mit über 80 Teilnehmern sehr gut besucht war. Helmut Kannengießer begann mit dem Rückblick in die Statistik der Turniersaison 2015:
157 Turniere, 2328 Prüfungen, 49.054 Starts, 85 Reitertage und 270 Abzeichen. Die Zahlen sind im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken liegen aber deutlich über den Ergebnissen von 2012.
2016 hat der Landesverband folgenden Bestand an Turnierfachleuten:
94 Richter, 16 Richteranwärter Reiten, 1 Richteranwärter Fahren
33 Parcourschefs, 2 Parcourschefanwärter Reiten
6 Technische Delegierte (VS), 19 TAV's (Vorbereitungsplatz), 142 Turniertierärzte
Die 18 Ehrenrichter (Ü80 Jahre) sind weiterhin zur Abzeichenabnahme (mit ihrer entsprechenden Qualifikation) und zum Richten von WBO-Wettbewerben berechtigt.
In der Dressur GP sind für den LPBB Ralph Schmidt und Friedrich Lueken neu im Einsatz, im S-Springen Beate Altenkirch und Antje Offinger. Die Änderungen in den Besondere Bestimmungen 2016 betreffen u.a. die WBO-Wettbewerbe.
5. Mindestens ein anerkannter Richter und mindestens ein Prüfer Breitensport und/oder Anwärter sind ist zur Überwachung der Veranstaltung zu benennen und gemäß WBO einzusetzen. Er ist Sie sind der LKBB mit der Anmeldung zu benennen. Der zusätzliche Einsatz eines Anwärters oder Prüfer Breitensport wird empfohlen.
7. Für die medizinische Notfallvorsorge gilt 14.9. WBO. Die sanitätsdienstliche Anwesenheit sowie die Anwesenheit eines Tierarztes, der in der Ausschreibung namentlich zu benennen ist und dessen verbindliche Zusage vorliegt, werden vorgeschrieben.
8. Pro Wettbewerb ist ein maximaler Einsatz von 11,00 €, bei Mannschafts-WB von max. 20,00 € zulässig. (Gilt auch für WB im Rahmen von PLS). Bei den Richtlinien für die Ausbildung und Höherqualifikationen von Turnierfachleuten (Stand 2016) ist die Frage der Befangenheit / Besorgnis der Befangenheit ein wichtiges Thema, das in der Praxis immer wieder zu Diskussionen führt. Ob Befangenheit im Einzelfall vorgelegen hat, ist jeweils zu prüfen, wenn ein begründeter Verdacht vorliegt. Sie ist in jedem Fall gegeben, wenn folgende Verbindungen gem. § 56 Ziff. 6 LPO vorliegen: Verwandtschaft , Besitzer, Ausbilder, Abhängigkeitsverhältnis.Wird die Befangenheit im Einzelfall konkret nachgewiesen erfolgt eine Sperre für 6 Monate, im Wiederholungsfall für ein Jahr. Nach der Mittagspause übernahm Tierärztin Marlis Gronenberg (Miteigentümerin der Pferdeklinik in Seeburg) das Mikrofon und referierte über medizinische Belange im Pferdesport. Eigentlich war ursprünglich für den Nachmittag Rolf-Peter Fuß (Vorstand des Pferdesportverband Rheinland) mit diverse Fallbeispielen aus der Praxis angekündigt. Krankheitsbedingt fiel sein Besuch in Berlin allerdings aus.
Im Februar stehen noch ein Parcourschef-Seminar mit Wolfgang Meyer und ein Fahrrichter-Seminar mit Rudolf Temporini auf dem Veranstaltungsplan.