23.03.2014 09:56

Ist Wettbetrug Ursache für Existenzgefährung des Pferderennsports?

Pferderennen gehören zu den ältesten (organisierten) Sportarten der Menschheit. Sie dienen primär der Zuchtauslese (Pferdezucht). Seit dem Jahr 2000 haben die Totalisatorbetreiber (gemeinnützige Rennvereine, mit der landesrechtlichen Verpflichtung zur Organisation von Leistungsprüfungen) einen Wettumsatzrückgang von ca. 60 % verzeichnen müssen, obwohl die Wettumsätze auf Pferdewetten in Deutschland in absoluten Zahlen gestiegen sind. Grund für diese radikale Umlenkung der Wettumsätze ist, dass die Buchmacher meist nur noch ins steuergünstige Ausland vermitteln, damit umgehen sie die Zahlung von Rennwett- und Lotteriesteuern an den Fiskus und entziehen den Rennvereinen die Existenzgrundlage, die sich aus einem Abzug von den Wettgeldern und der Zurückerstattung der staatlichen Rennwettsteuer finanziert haben. Auf Grund des Wettsystems bei Pferdewetten kann Geld so gewaschen werden, dass die Herkunft des Geldes anonym bleibt.
"Anfang der neunziger Jahre hat der deutsche Pferderennsport, das heißt Traber und Galopper, noch einen Wettumsatz von 350 Millionen Euro erzielt. Der ist inzwischen auf ein Niveau von zirka 50 Millionen Euro geschrumpft", sagt der Hamburger Unternehmer und Insider Christian Herz. "Die allgemeinen Erlösrückgänge haben dramatische Auswirkungen auf die gesamten Strukturen dieses Sports. Es geht hier um viele kleine Betriebe und Einzelexistenzen, um Züchter, Trainer, Fahrer, Tierärzte, Hufschmiede, Futtermittelhersteller und viele mehr, die in ihrer wirtschaftlichen Existenz gefährdet sind."
Steckt ein gigantischer Steuerbetrug bei Wetten dahinter? Was wirft Herz den Behörden vor? "Die Welt" hat Christian Herz dazu interviewt, Titel: "In Deutschland werden wir jeden Tag ausgeraubt".