23.02.2013 22:57
e-motion-pferd Ausbilder-Tour 2013
Um das Fachwissen rund um das Thema Reiten und Pferdehaltung ständig zu erweitern, geht die Uelzener auch immer wieder für ein Versicherungsunternehmen ungewöhnliche Wege. So entstand die Idee der e-motion-pferd TOUR 2012. Hier kamen qualifizierte Pferdebetriebe, hochrangige Referenten und viele weitere Fachleute aus dem Bereich Pferd und Reiter zusammen. Fundierte Sachkenntnisse sind eine der wesentlichen Grundlagen für eine nachhaltige Entwicklung des Pferdesports und der Zucht. Besonders wichtig ist dies an der Basis in Betrieben des praktischen Geschehens. Dabei wird an die ganze Familie gedacht – auch für die Kleinsten gab es auf den Betrieben viele Überraschungen, Spiel und Spaß.
Mit geändertem Konzept startete im Februar die e-motion-pferd Ausbildertour 2013. Drei Top-Referenten und Pferdespezialisten, Dr. Christa Finkler-Schade, Eckart Meyners und Peter Kreinberg, beleuchten in fünf Bundesländen, in Kooperation mit den zuständigen Pferdesportverbänden, jeweils ein Tagesseminar zum Thema Unfallverhütung im Reitsport aus verschiedenen Blickwinkeln speziell für hauptberuflich im Pferdesport tätige Menschen.
Am 13.2. fand das achtstündige Tagesseminar auf dem Hof Nudow, Lorenzen & Schreiber GbR, statt. Alle verfügbaren Plätze waren ausgebucht, pünktlich um 9 Uhr wurde mit der Begrüßung durch Stefan Maurer, Vertriebsdirektor der Uelzener Versicherungen, begonnen. Bis zur Mittagspause um 12 Uhr hielt Dr. Christa Finkler-Schade ihr Referat zum Thema : "Die Optimierung der Haltung und Fütterung von Pferden als Voraussetzung für einen sicheren Umgang mit einem gelassenen Pferd." Dr. Christa Finkler-Schade studierte an der Universität Göttingen Agrarwissenschaften, Fachrichtung Tierproduktion. Im Anschluss promovierte sie zu den Themen Aufzucht, Fütterung und Betriebsmanagement anhand einer Feldstudie in westfälischen Pferdezuchtbetrieben an der Universität Bonn. Im April 2000 gründete sie mit ihrem Mann, Dr.Werner Schade, das Beratungsunternehmen Schade & Partner für Pferdebetriebe mit Sitz in der Nähe der Reiterstadt Verden/Aller. Ziel der unabhängigen Beratungsarbeit ist es, dass die Betriebe neueste Erkenntnisse unter anderem aus den Bereichen der Ernährung, Haltung und Betriebswirtschaft in die Praxis umsetzen. Das die Fütterung grundlegende Auswirkungen auf die gesunde Entwicklung junger Pferde, auf die Gesunderhaltung ausgewachsener Pferde und auf die Leistungsfähigkeit im Sport sowie in der Zucht hat, ist lange erwiesen. Eine ausgewogene, den Bedürfnissen angepasste Fütterung ist daher von großer Bedeutung. Im Umgang mit einem ausgeglichenem, gelassenem Pferd ist die Unfallgefahr weitaus geringer, dazu trägt die richtige Fütterung bei.
"Die sportliche Leistungsfähigkeit des Reiters in Bezug auf die individuelle Möglichkeit des Reiters, Unfälle zu vermeiden und Unfallfolgen zu reduzieren", war das zweite Thema des Tages. Referent Eckart Meyners war über 38 Jahre als Dozent für Sportpädagogik an der Leuphana Universität Lüneburg tätig. Es ist ihm gelungen, Reiten und Reitpädagogik als Lehr- und Forschungsgebiete universitär einzuführen. Lüneburg ist die bisher einzige Universität, an der Lehramtsstudenten des Faches Sport Reiten als eine ihrer obligatorisch zu absolvierenden Sportarten wählen können. Seit 1976 widmet er sich Fragen des Bewegungslernens im Reiten. Da die Reitlehre als Bewegungslehre für das Pferd gilt, sie aber keine Bewegungslehre des Menschen enthält, hat Meyners in diesem Defizit die Chance gesehen, den Reitern, Ausbildern und Richtern die Vielfältigkeit des menschlichen Bewegungslernens durchschaubar zu machen. Seit 2009 ist nach seiner Methode eine Zusatzqualifikation „Bewegungstrainer EM“ für Berufsreitlehrer benannt worden. Was ist Sport? Was bedeutet Fitness? Diesen Fragen widmete sich Meyners zunächst ausführlich in einem, nicht nur fachlich interessanten, sondern auch höchst unterhaltsamen 90 min Vortrag. Mit hochroten Köpfen, nach Luft schnappend und durchgeschwitzt: so steigen viele Zweibeiner nach einer Prüfung oft aus dem Sattel. Dabei könnten sie mit Ausgleichssport nicht nur ihre eigene Fitness steigern, sondern auch ein besseres Gefühl für die Leistung ihres Pferdes entwickeln. „Reiten ist eine der komplexesten und anspruchsvollsten Sportarten überhaupt. Viele Muskeln werden gleichzeitig beansprucht. Man kann es mit Skifahren oder Surfen vergleichen. Deswegen gehören Vierkämpfer, die eine sehr gute sportliche Basis mitbringen, oft zu den besten und talentiertesten Reitern“, so Meyners, der empfiehlt, sich immer vor dem Reiten Aufzuwärmen oder besser noch mehrmals wöchentlich ein Ausgleichssport wie Schwimmen oder Laufen für die Kondition zu betreiben. “Der beste Tierschutz ist der gut sitzende Reiter”, ein gut sitzender Reiter muss auch körperlich fit sein. Je athletischer und gewandter der Sportler ist, desto geringer ist das Sturz- und Verletzungsrisiko. Wer z.B. seine Reaktionsschnelligkeit optimiert, kann das Sturzrisiko erheblich senken. Nach der Theorie folgten Beispiele aus der Praxis, für die sich Reiter des Hofs Nudow mit ihren Pferden in der Reithalle zur Verfügung stellten.
Peter Kreinberg war letzter Referent des Tagesseminars. "Do it with a Gentle Touch" – Leichtigkeit als Ziel praktiziert der renommierte Ausbilder ist seit über 30 Jahren. Sein reitweisenübergreifendes Denken, Ausbilden und Reiten stellt konsequent das Pferd mit dessen natürlichen Bedürfnissen und Möglichkeiten in den Vordergrund. Sein Ausbildungskonzept hat zwei Schwerpunkte: Ein grundlegendes Verständnis für das Wesen der Pferde, Berücksichtigung ihrer individuellen Persönlichkeit und eine unmißverständliche Verständigung mit ihnen bilden das Fundament guter Manieren und guter Horsemanship. In seinen Schulungen und Seminaren stellt er die tatsächlichen Möglichkeiten der Reiterinnen und Reiter sowie die ihrer Pferde in den Vordergrund und setzt dort mit praktischen Übungsreihen an. Sein Ausbildungssystem, die „The Gentle Touch® Methode“ bietet interessierten Pferdeleuten die Möglichkeit, sich fundiert und kompetent fortzubilden. Ausbildern vermittelt er im Rahmen seiner TGT®-Trainerschulungen die praktische Kompetenz, diese Methode authentisch und qualifiziert im Rahmen eines methodisch aufgebauten Unterrichts weiterzugeben. Wie das in der Praxis geht, demonstrierte er ebenfalls mit Reitern des Stalls vor Ort.
Den Teilnehmer des Seminars wurde nicht zuviel versprochen, das Thema Unfallvermeidung wurde vielseitig und umfangreich behandelt. Die Uelzener Versicherungen werden auch 2014 im Schulungsbereich aktiv unterwegs sein.
Text+Fotos: Marietta Grade, e-motion-tour
Mit geändertem Konzept startete im Februar die e-motion-pferd Ausbildertour 2013. Drei Top-Referenten und Pferdespezialisten, Dr. Christa Finkler-Schade, Eckart Meyners und Peter Kreinberg, beleuchten in fünf Bundesländen, in Kooperation mit den zuständigen Pferdesportverbänden, jeweils ein Tagesseminar zum Thema Unfallverhütung im Reitsport aus verschiedenen Blickwinkeln speziell für hauptberuflich im Pferdesport tätige Menschen.
Am 13.2. fand das achtstündige Tagesseminar auf dem Hof Nudow, Lorenzen & Schreiber GbR, statt. Alle verfügbaren Plätze waren ausgebucht, pünktlich um 9 Uhr wurde mit der Begrüßung durch Stefan Maurer, Vertriebsdirektor der Uelzener Versicherungen, begonnen. Bis zur Mittagspause um 12 Uhr hielt Dr. Christa Finkler-Schade ihr Referat zum Thema : "Die Optimierung der Haltung und Fütterung von Pferden als Voraussetzung für einen sicheren Umgang mit einem gelassenen Pferd." Dr. Christa Finkler-Schade studierte an der Universität Göttingen Agrarwissenschaften, Fachrichtung Tierproduktion. Im Anschluss promovierte sie zu den Themen Aufzucht, Fütterung und Betriebsmanagement anhand einer Feldstudie in westfälischen Pferdezuchtbetrieben an der Universität Bonn. Im April 2000 gründete sie mit ihrem Mann, Dr.Werner Schade, das Beratungsunternehmen Schade & Partner für Pferdebetriebe mit Sitz in der Nähe der Reiterstadt Verden/Aller. Ziel der unabhängigen Beratungsarbeit ist es, dass die Betriebe neueste Erkenntnisse unter anderem aus den Bereichen der Ernährung, Haltung und Betriebswirtschaft in die Praxis umsetzen. Das die Fütterung grundlegende Auswirkungen auf die gesunde Entwicklung junger Pferde, auf die Gesunderhaltung ausgewachsener Pferde und auf die Leistungsfähigkeit im Sport sowie in der Zucht hat, ist lange erwiesen. Eine ausgewogene, den Bedürfnissen angepasste Fütterung ist daher von großer Bedeutung. Im Umgang mit einem ausgeglichenem, gelassenem Pferd ist die Unfallgefahr weitaus geringer, dazu trägt die richtige Fütterung bei.
"Die sportliche Leistungsfähigkeit des Reiters in Bezug auf die individuelle Möglichkeit des Reiters, Unfälle zu vermeiden und Unfallfolgen zu reduzieren", war das zweite Thema des Tages. Referent Eckart Meyners war über 38 Jahre als Dozent für Sportpädagogik an der Leuphana Universität Lüneburg tätig. Es ist ihm gelungen, Reiten und Reitpädagogik als Lehr- und Forschungsgebiete universitär einzuführen. Lüneburg ist die bisher einzige Universität, an der Lehramtsstudenten des Faches Sport Reiten als eine ihrer obligatorisch zu absolvierenden Sportarten wählen können. Seit 1976 widmet er sich Fragen des Bewegungslernens im Reiten. Da die Reitlehre als Bewegungslehre für das Pferd gilt, sie aber keine Bewegungslehre des Menschen enthält, hat Meyners in diesem Defizit die Chance gesehen, den Reitern, Ausbildern und Richtern die Vielfältigkeit des menschlichen Bewegungslernens durchschaubar zu machen. Seit 2009 ist nach seiner Methode eine Zusatzqualifikation „Bewegungstrainer EM“ für Berufsreitlehrer benannt worden. Was ist Sport? Was bedeutet Fitness? Diesen Fragen widmete sich Meyners zunächst ausführlich in einem, nicht nur fachlich interessanten, sondern auch höchst unterhaltsamen 90 min Vortrag. Mit hochroten Köpfen, nach Luft schnappend und durchgeschwitzt: so steigen viele Zweibeiner nach einer Prüfung oft aus dem Sattel. Dabei könnten sie mit Ausgleichssport nicht nur ihre eigene Fitness steigern, sondern auch ein besseres Gefühl für die Leistung ihres Pferdes entwickeln. „Reiten ist eine der komplexesten und anspruchsvollsten Sportarten überhaupt. Viele Muskeln werden gleichzeitig beansprucht. Man kann es mit Skifahren oder Surfen vergleichen. Deswegen gehören Vierkämpfer, die eine sehr gute sportliche Basis mitbringen, oft zu den besten und talentiertesten Reitern“, so Meyners, der empfiehlt, sich immer vor dem Reiten Aufzuwärmen oder besser noch mehrmals wöchentlich ein Ausgleichssport wie Schwimmen oder Laufen für die Kondition zu betreiben. “Der beste Tierschutz ist der gut sitzende Reiter”, ein gut sitzender Reiter muss auch körperlich fit sein. Je athletischer und gewandter der Sportler ist, desto geringer ist das Sturz- und Verletzungsrisiko. Wer z.B. seine Reaktionsschnelligkeit optimiert, kann das Sturzrisiko erheblich senken. Nach der Theorie folgten Beispiele aus der Praxis, für die sich Reiter des Hofs Nudow mit ihren Pferden in der Reithalle zur Verfügung stellten.
Peter Kreinberg war letzter Referent des Tagesseminars. "Do it with a Gentle Touch" – Leichtigkeit als Ziel praktiziert der renommierte Ausbilder ist seit über 30 Jahren. Sein reitweisenübergreifendes Denken, Ausbilden und Reiten stellt konsequent das Pferd mit dessen natürlichen Bedürfnissen und Möglichkeiten in den Vordergrund. Sein Ausbildungskonzept hat zwei Schwerpunkte: Ein grundlegendes Verständnis für das Wesen der Pferde, Berücksichtigung ihrer individuellen Persönlichkeit und eine unmißverständliche Verständigung mit ihnen bilden das Fundament guter Manieren und guter Horsemanship. In seinen Schulungen und Seminaren stellt er die tatsächlichen Möglichkeiten der Reiterinnen und Reiter sowie die ihrer Pferde in den Vordergrund und setzt dort mit praktischen Übungsreihen an. Sein Ausbildungssystem, die „The Gentle Touch® Methode“ bietet interessierten Pferdeleuten die Möglichkeit, sich fundiert und kompetent fortzubilden. Ausbildern vermittelt er im Rahmen seiner TGT®-Trainerschulungen die praktische Kompetenz, diese Methode authentisch und qualifiziert im Rahmen eines methodisch aufgebauten Unterrichts weiterzugeben. Wie das in der Praxis geht, demonstrierte er ebenfalls mit Reitern des Stalls vor Ort.
Den Teilnehmer des Seminars wurde nicht zuviel versprochen, das Thema Unfallvermeidung wurde vielseitig und umfangreich behandelt. Die Uelzener Versicherungen werden auch 2014 im Schulungsbereich aktiv unterwegs sein.
Text+Fotos: Marietta Grade, e-motion-tour