Leben wir in einer Castinggesellschaft? Sehen die künftigen Entwicklungen vielleicht so aus??? Bewerber für einen Job führen keine Bewerbungsgespräche mehr, sondern werden GECASTET. Das Bundesheer führt keine Musterung mehr durch, sondern ein CASTING. Den Führerschein erwirbt man nicht mehr durch Bestehen der Fahrprüfung, sondern als Sieger eines CASTINGS. Casting ist eine Modeerscheinung, denn vor fünf Jahren wusste noch niemand was Casting eigentlich bedeutet. Eigentlich bedeutet Casting nichts anderes als Auswahl, ist eben nur ein "moderner" Begriff. Viel Auswahl haben die meisten Landesverbände nicht, wenn es um den Richternachwuchs geht. Dabei sind Richter auf Turnieren mit die wichtigsten Akteure, ohne Richter keine Bewertung, ohne Bewertung kein Wettkampf bzw. Turnier. Was also tun, um den Fortbestand zu sichern?
Die Landeskommission Bayern geht nun neue Wege Richternachwuchs anzuwerben: per Casting. Speziell wurden ehemalige Turnierreiter angesprochen, die aus welchem Grund auch immer, den Turniersport nicht mehr ausüben können oder wollen, aber noch Kontakt zum Sport und zur Szene halten wollen, und nicht nur als Zuschauer. Um diese potentiellen, vorgebildeten Fachleute nicht für den Sport zu verlieren, wurde ein „Casting“ im Pferdesportzentrum Ansbach anberaumt. Allein 18 interessierte Teilnehmer haben sich gemeldet, der Ablauf der Veranstaltung ist wie folgt geplant: 1. Treffen der Teilnehmer
2. Begrüßung 
3. Der Weg zur Grundprüfung gem. APO 2014. Kurzes Skizzieren des weiteren Weges der Höherqualifikation
4. Ablauf Richteraufnahmegespräch, Anmerkungen aus der Sicht eines "neuen" Richteranwärters
5. Dressurspezifische Gesichtspunkte im Ausbildungsweg
6. Springspezifische Gesichtspunkte im Ausbildungsweg 
7. Diskussion, Meinungsaustausch bei Kaffee und Kuchen Nach dem 16.2. steht dann fest, wieviele Nachwuchsrichter gewonnen werden konnten und somit, ob die Aktion für den Turniersport der richtige Weg ist.Vielleicht gibt es, bei Erfolg, auch in anderen Landesverbänden Castings...
Text: Marietta Grade