Nach einigen Jahren der Pause gab es nun am 17. und 18.Mai wieder ein Dressur- und Springturnier in Weesow. Landwirt Christian Qualitz betreibt zwei Höfe mit Reitanlagen. Einen in Berlin-Lübars und seit 1991 einen zweiten im kleinen Dorf Weesow, einem Ortsteil der Stadt Werneuchen am östlichen Rand von Berlin im Landkreis Barnim. Auf 450 ha Land werden u.a. Raps, Weizen, Hafer und Gerste angebaut. Natürlich wird auch Heu selbst gemacht. Dies wird zuerst für die Pensionspferde auf den beiden Reitanlagen benötigt.
Der ehemalige Drei-Seiten-Hof ist Stück für Stück von Familie Qualitz erweitert worden. Aus der ersten 20 x 20 m Reithalle wurde eine 20 x 40m Halle, die Boxenzahl wurde auf 40 erweitert, seit 2009 gibt es auch Offenstallhaltung. Noch im Bau ist die 2013 begonnene Vielseitigkeitsstrecke, die Hoffnung auf die Ausrichtung eines Geländeturniers in den nächsten Jahren macht.
2014 wurden aber erst einmal wieder Dressur- und Springprüfungen an zwei Tagen durchgeführt. Sportlicher Veranstalter war der neu gegründete neu gegründete Reitsportclub Weesow, der mit motivierten Mitgliedern und viele Ideen antrat. Sandra Pfennig, die erst im September 2013 mit ihren fünf Pferden und weiteren befreundeten Pferdebesitzern auf die Reitanlage von Christian Qualitz gekommen ist, hat den Vereinsvorsitz. Stellvertretende Vorsitzende ist Danjana Lawrenz, Kassenwartin wurde Karin Keuser. Neben Sportwart Ralf Pfennig vervollständigen Janina Meißner (Jugendwart) und Diana Petsch (Schriftführerin) den Vorstand. "Ich finde es ganz toll, dass es einen neuen Verein und wieder ein Turnier in Weesow gibt", sagt auch Juliane Hrymon, Vorsitzende des Kreisreiterverbandes Barnim.
Bei 700 eingetroffenen Nennungen wurde schon in der Zeiteinteilung sicherheitshalber darum gebeten, sich am Veranstaltungsort unbedingt an die Parkordnung zu halten, um ein Verkehrschaos zu verhindern. Die fleißigen Helfer wurden gut auf ihre Aufgaben vorbereitet.
Entgegen des Wetterberichts konnte der erste Turniertag ohne Regen, bei Sonnenschein und Wind, absolviert werden. Bereits um 7.30 Uhr mussten die ersten Reiter der Dressurreiterprüfung Kl. A (Aufg. RA 2) - geschlossen - an den Start. Sandra Grenz (RSC Weesow e.V.) wäre mit Zeder beinah der erste Heimsieg gelungen, aber die Wertnote 7,2 reichte nicht ganz. Sarah Fischer (Reitsport-Club Bötzow e.V.) erhielt mit Fitzgerald die Wertnote 7,4. Das war der Sieg in der ersten Abteilung, die zweite ging an Madita Ruhnau (LRV Tegel e.V.) mit Careful (WN 6,9). Eine silberne Schleife gab es für die Tegeler Reitern noch in der A**-Dressur. Ebenfalls aus dem Berliner Norden kam Valentina Borkowsky (Blankenfelder RV e.V.), die mit Rastelli Platz eins in der A** und Platz zwei in der Dressurprüfung Kl. L* - Trense, hinter Angela Siesslack (RSV Am Maifeld e.V.) mit Rockin' Robin, belegte.
In der Springpferdeprüfung Klasse A wurde Landys, ein fünfjähriger Holsteiner Wallach von Lordanos x Coronado der die Wertnote 7,7 erhielt, optimal von Hubert Melzer (Reitclub Olympiastadion Berlin e.V.) vorgestellt. Mit Carettina sichert sich Melzer später noch im Stilspringen Klasse L eine silberne Schleife hinter Anja Kreinbring (Zepernicker Pferdesportzentrum e.V.) mit Anton.
Sechs Teams nahmen an der Mannschafts-Springprüfung Kl. A* mit einem Umlauf teil. Mit vier Fehlern siegte PSV Galgenberghof II (Stefanie Klaar, Isabell Schweter, Diana Jerusel) vor dem RV Jagdhaus Paaren.
Der Sonntagmorgen begann mit sintflutartigen Regenfällen, ein Alptraum für jeden Verantwortlichen einer Freiluftveranstaltung. Viele Reiter verzichteten auf einen Start. Natürlich bildeten sich Pfützen, aber die Böden, sowohl der Springplatz als auch das Dressurviereck, konnten erstaunlich viel Wasser vertragen. Und als gegen Mittag der Regen aufhörte, trockneten die Plätze schnell wieder ab.
In der Qualifikation G(e)rade 30 Dressur-Cup 2014, einem Dressurwettbewerb Kl. E/A (WB 246 - Sonderaufgabe), erhielten drei Reiterinnen eine Wertnote über 7,0. Es siegte Nadine Bruckmann (RV Kuhdamm e.V.) mit Sinfonie (WN 7,2) vor Edda Maschler (Reit- und Fahrgemeinschaft Berlin-Süd) mit Goldi (WN 7,1) und Anja Duhnsen (RV 1994 e.V.) mit Coradino (WN 7,0). Die Hunterklasse, Qualifikation reiten-in-berlin.de Hunter Trophy, gewann Jessica Kneisel (RV Altbarnim e.V.) mit Donna Rosaria (WN 8,0) vor Georg Wolter (Abt. RV Gut Herrenhölzer) mit Winni-Rose (WN 7,8). Die Dressurreiter durften ihre letzte Prüfung, eine Dressur Klasse L* - Kandare, in der Halle absolvieren. 439 Punkte reichten Katharina Idzi (I.FC Lübars e.V. Abt.Pferdesport) mit Dominion zum deutlichen Sieg vor Mareen Herter (RFV Altranft e.V.) mit Shiras Samsara, 406 Punkte. 10 Teilnehmer gingen in der Springprüfung Kl. M* mit Siegerrunde an den Start. Der einzige fehlerfreie Ritt gelang Jana Tamme (RFV Wriezen e.V.) mit Cadeau du ciel. Stefanie Klaar (PSV Galgenberghof Müncheberg e.V.) hatte mit beiden Pferde, Donation of sky und Charming Caprice, jeweils einen Abwurf. Auch im Punktespringen musste Klaar mit dem zweiten Platz vorlieb nehmen, hier war Dustin Waldow (Reitsportzentrum Waldesruh e.V.) mit Larissa K schneller im Parcours unterwegs.
Trotz des verregneten Sonntagswetters war die Stimmung des Vereinsvorstands nach Abschluß des Turniers gut. Der Neuanfang ist gelungen, eine Fortsetzung 2015 ist nicht unwahrscheinlich.
Text+Foto: Marietta Grade