22.01.2013 19:26
7.FN-Bundeskaltblutschau Grüne Woche Berlin 18.-20.1.
Vor vollen Rängen hat im Rahmen der Internationalen Grünen Woche in Berlin die 7. FN-Bundeskaltblutschau stattgefunden. „Unter den Züchtern und Besitzern der Kaltblüter aus der ganzen Bundesrepublik herrschte eine unglaubliche Stimmung“, freute sich Schauleiterin Dr. Teresa Dohms-Warnecke vom Bereich Zucht der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN).
Bis Mitte des 20. Jahrhunderts war die Nutzung von Kaltblutrassen wie Niederländisches Kaltblut, Noriker, Rheinisch-Deutsches Kaltblut, Mecklenburger Kaltblut, Schleswiger Kaltblut, Schwarzwälder Kaltblut, Shire Horse und Belgier als Arbeitspferde in Landwirtschaft und Industrie weit verbreitet. Hier waren vor allem ihr enormes Leistungsvermögen und ihre Gutmütigkeit geschätzt. Auch wenn der Bestand seit dieser Zeit stark geschrumpft ist, scheint er bei den meisten Rassen dennoch gesichert.
Rassevielfalt gab es nun auch in Berlin in der Messehalle 25. Zum einen präsentierte sich 2013 auf der Bundeskaltblutschau die in Deutschland verbreitetste Kaltblutrasse, das Rheinisch-Deutsche Kaltblutpferd, die in ihrem Ursprung auf eine Belgische Zugpferderasse zurückgeht und zur Zeit mit insgesamt 1.336 eingetragenen Stuten und 133 Hengsten in elf FN-Mitgliedszuchtverbänden beheimatet ist. Desweiteren stellten Züchter des ursprünglich aus dem Schwarzwald stammenden Schwarzwälder Kaltblutpferdes, das aufgrund seiner charakteristischen Dunkelfuchsfarbe mit dem hellen Langhaar auch als Schwarzwälder Fuchs bekannt ist, ihre Tiere vor. Die ebenfalls aus Süddeutschland stammende Rasse Süddeutsches Kaltblutpferd war auch in Berlin zu sehen. Diese in Bayern größte Kaltblutpopulation ist in der Ursprungszucht auf den Noriker zurückzuführen und trägt dort als Brandzeichen das „Edelweiß“. Aus dem hohen Norden Deutschlands stammen die Schleswiger Kaltblutpferde, die sich ebenfalls auf der Grünen Woche dem Urteil der Richter stellten. Die Zucht dieser stark gefährdeten Rasse ist auf den dänischen Jütländer zurückzuführen.
Bei den Rheinisch-Deutsche Kaltbluthengsten gab es einen Doppelerfolg für das Nordrhein-Westfälisches Landgestüt Warendorf, das den Bundessieger und den Reservesieger stellte. Beim Schleswiger Kaltblut konnte Bernd Hansen aus Silberstedt sogar einen fünffachen Erfolg verzeichnen. Aussteller des Bundessiegers und Reservesiegers Hengste sowie als Züchter und Aussteller der Reservesiegerin bei den Stuten und Sonderehrenpreis für den Hengst mit der besten Note in der Leistungsprüfung.
Das Haupt-und Landgestüt Marbach stellt bei den Schwarzwälder Kaltbluthengsten ebenfalls beide Sieger. Bundesprämienhengst wurde der Marbacher Landbeschäler LVV Modigliani v. Modus (Züchter: Mansuet Rißler, Biederbach). Sein Boxennachbar Wilder Retter aus der Zucht von Andreas und Franz Rieder wurde Reservesieger. Der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz aus Baden-Württemberg, Alexander Bonde, und Landoberstallmeisterin Dr. Astrid von Velsen-Zerweck waren bei der Ehrung mit vor Ort. Ein optisches Highlight war die Präsentation der Bundessiegerstute aus dem Schwarzwald. Ute Kaltenbach usn St.Märgen stellte die von ihr gezogene Stute in originaler Schwarzwälder Tracht vor und bekam vom Publikum donnernden Applaus.
Auch bei dieser Bundeskaltblutschau hat die deutsche Landwirtschaftsgesellschaft wieder den Felix Hoesch Wanderehrenpreis für die Siegerstute mit besonderer Fruchtbarkeitsleistung vergeben. Der Preis wird zu Ehren des 1909 verstorbenen Felix Hoesch vergeben, der sich mit großer Leidenschaft für die Zuchtförderung des Kaltblutpferdes einsetzte und schon damals von dem bis heute bewahrten Grundgedanken ausging, dass ein nachhaltiger Zuchtfortschritt nur durch Verwendung qualitätsvollen Zuchtmaterials zu erwarten ist. Daher möchte die DLG mit diesem Sonderehrenpreis die Siegerstute bzw. Reservesiegerstute mit der höchsten Fruchtbarkeitsleistung ehren und somit deren züchterischen Erfolg besonders anerkennen. Zugleich soll dieser Preis auch einen Ansporn für eine in Zukunft erfolgreiche Pferdezucht geben. 2013 erhielt den Preis die Stute Euphoria S von Züchter Johann Schelle aus Bayern. Der Sonderehrenpreis für den Hengst mit der besten Note in einer Leistungsprüfung ging an Celsius von Aussteller Bernd Hansen.
Drei Hengste aus Brandenburg-Anhalt und Sachsen-Thüringen erhielten das Prädikat „Bundesprämienhengst“. Der Hengst Contador von Condor I aus einer Famulus-Mutter (Z. u. B.: Brücker Agrar und Landschafts GbR Haseloff), war 1b-Sieger in seiner Klasse der sechsjährigen und älteren Hengste. Ebenfalls prämiert wurde der Hengst Axel von Axien von Achat aus einer Uwe-Mutter (Z.: Landgut Elbeland Axien e. G., B.: Olaf Peter, Gransee). Die Bundesprämie erhielt ebenso Antonio von Amethyst von Wernstedt aus einer Aramis Mutter, gezogen von Hans-Jürgen Schulz in der Altmark, aktuell aufgestellt im Landgestüt Moritzburg.
Ergebnisse Rheinische Deutsche Hengste / Stuten
Ergebnisse Schleswiger Kaltblut Hengste / Stuten
Ergebnisse Schwarzwälder Kaltblut Hengste / Stuten
Ergebnisse Süddeutsches Kaltblut Hengste / Stuten
2017 kommen die nächsten Kaltblüter zur Ehrung der Bundessieger nach Berlin.
Text+Fotos: Marietta Grade
Bis Mitte des 20. Jahrhunderts war die Nutzung von Kaltblutrassen wie Niederländisches Kaltblut, Noriker, Rheinisch-Deutsches Kaltblut, Mecklenburger Kaltblut, Schleswiger Kaltblut, Schwarzwälder Kaltblut, Shire Horse und Belgier als Arbeitspferde in Landwirtschaft und Industrie weit verbreitet. Hier waren vor allem ihr enormes Leistungsvermögen und ihre Gutmütigkeit geschätzt. Auch wenn der Bestand seit dieser Zeit stark geschrumpft ist, scheint er bei den meisten Rassen dennoch gesichert.
Rassevielfalt gab es nun auch in Berlin in der Messehalle 25. Zum einen präsentierte sich 2013 auf der Bundeskaltblutschau die in Deutschland verbreitetste Kaltblutrasse, das Rheinisch-Deutsche Kaltblutpferd, die in ihrem Ursprung auf eine Belgische Zugpferderasse zurückgeht und zur Zeit mit insgesamt 1.336 eingetragenen Stuten und 133 Hengsten in elf FN-Mitgliedszuchtverbänden beheimatet ist. Desweiteren stellten Züchter des ursprünglich aus dem Schwarzwald stammenden Schwarzwälder Kaltblutpferdes, das aufgrund seiner charakteristischen Dunkelfuchsfarbe mit dem hellen Langhaar auch als Schwarzwälder Fuchs bekannt ist, ihre Tiere vor. Die ebenfalls aus Süddeutschland stammende Rasse Süddeutsches Kaltblutpferd war auch in Berlin zu sehen. Diese in Bayern größte Kaltblutpopulation ist in der Ursprungszucht auf den Noriker zurückzuführen und trägt dort als Brandzeichen das „Edelweiß“. Aus dem hohen Norden Deutschlands stammen die Schleswiger Kaltblutpferde, die sich ebenfalls auf der Grünen Woche dem Urteil der Richter stellten. Die Zucht dieser stark gefährdeten Rasse ist auf den dänischen Jütländer zurückzuführen.
Bei den Rheinisch-Deutsche Kaltbluthengsten gab es einen Doppelerfolg für das Nordrhein-Westfälisches Landgestüt Warendorf, das den Bundessieger und den Reservesieger stellte. Beim Schleswiger Kaltblut konnte Bernd Hansen aus Silberstedt sogar einen fünffachen Erfolg verzeichnen. Aussteller des Bundessiegers und Reservesiegers Hengste sowie als Züchter und Aussteller der Reservesiegerin bei den Stuten und Sonderehrenpreis für den Hengst mit der besten Note in der Leistungsprüfung.
Das Haupt-und Landgestüt Marbach stellt bei den Schwarzwälder Kaltbluthengsten ebenfalls beide Sieger. Bundesprämienhengst wurde der Marbacher Landbeschäler LVV Modigliani v. Modus (Züchter: Mansuet Rißler, Biederbach). Sein Boxennachbar Wilder Retter aus der Zucht von Andreas und Franz Rieder wurde Reservesieger. Der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz aus Baden-Württemberg, Alexander Bonde, und Landoberstallmeisterin Dr. Astrid von Velsen-Zerweck waren bei der Ehrung mit vor Ort. Ein optisches Highlight war die Präsentation der Bundessiegerstute aus dem Schwarzwald. Ute Kaltenbach usn St.Märgen stellte die von ihr gezogene Stute in originaler Schwarzwälder Tracht vor und bekam vom Publikum donnernden Applaus.
Auch bei dieser Bundeskaltblutschau hat die deutsche Landwirtschaftsgesellschaft wieder den Felix Hoesch Wanderehrenpreis für die Siegerstute mit besonderer Fruchtbarkeitsleistung vergeben. Der Preis wird zu Ehren des 1909 verstorbenen Felix Hoesch vergeben, der sich mit großer Leidenschaft für die Zuchtförderung des Kaltblutpferdes einsetzte und schon damals von dem bis heute bewahrten Grundgedanken ausging, dass ein nachhaltiger Zuchtfortschritt nur durch Verwendung qualitätsvollen Zuchtmaterials zu erwarten ist. Daher möchte die DLG mit diesem Sonderehrenpreis die Siegerstute bzw. Reservesiegerstute mit der höchsten Fruchtbarkeitsleistung ehren und somit deren züchterischen Erfolg besonders anerkennen. Zugleich soll dieser Preis auch einen Ansporn für eine in Zukunft erfolgreiche Pferdezucht geben. 2013 erhielt den Preis die Stute Euphoria S von Züchter Johann Schelle aus Bayern. Der Sonderehrenpreis für den Hengst mit der besten Note in einer Leistungsprüfung ging an Celsius von Aussteller Bernd Hansen.
Drei Hengste aus Brandenburg-Anhalt und Sachsen-Thüringen erhielten das Prädikat „Bundesprämienhengst“. Der Hengst Contador von Condor I aus einer Famulus-Mutter (Z. u. B.: Brücker Agrar und Landschafts GbR Haseloff), war 1b-Sieger in seiner Klasse der sechsjährigen und älteren Hengste. Ebenfalls prämiert wurde der Hengst Axel von Axien von Achat aus einer Uwe-Mutter (Z.: Landgut Elbeland Axien e. G., B.: Olaf Peter, Gransee). Die Bundesprämie erhielt ebenso Antonio von Amethyst von Wernstedt aus einer Aramis Mutter, gezogen von Hans-Jürgen Schulz in der Altmark, aktuell aufgestellt im Landgestüt Moritzburg.
Ergebnisse Rheinische Deutsche Hengste / Stuten
Ergebnisse Schleswiger Kaltblut Hengste / Stuten
Ergebnisse Schwarzwälder Kaltblut Hengste / Stuten
Ergebnisse Süddeutsches Kaltblut Hengste / Stuten
2017 kommen die nächsten Kaltblüter zur Ehrung der Bundessieger nach Berlin.
Text+Fotos: Marietta Grade