29.03.2025 23:31
Silberne Hochzeit - Gratulation an Familie Lyck-Piehl
Die schönsten Geschichten schreibt das Leben! Gabriela Lyck-Piehl ist in Berlin-Mahlsdorf aufgewachsen und ging auch dort zur Schule. Die Liebe zu den Tieren, insbesondere den Pferden, kam von Vater Wolfgang, der ihr dann auch im Alter von elf Jahren ein eigenes Pferd schenkte. Die Eltern hatten fünf Pferde im Stall beim Haus, aber da die Mutter eher Angst vor Pferden hat, kann man sagen, dass Gabriela die Liebe zu den Tieren väterlicherseits quasi in die Wiege gelegt wurde. Ein Teil der Familie hatte eine zeitlang in Ostpreußen gelebt und dort Landwirtschaft betrieben.
Bevor sie sich hauptberuflich dem Pferdesport widmen konnte, hatte sie eine Ausbildung zur Chemielaborantin abgeschlossen und war als Veterinärassistentin in der Tierklinik Hoppegarten tätig. 1959 wurde die Rennbahnklinik in Hoppegarten an die Chirurgische Tierklinik angegliedert und nach modernen Gesichtspunkten für die stationäre Behandlung von Galopp-und Traberrennpferden ausgebaut. Die Chirurgische Tierklinik übernahm auch die Betreuung von Trabergestüten im Umkreis von Berlin und der Chef der Hoppegartener Klinik betreute die Pferdeequipen der DDR bei nationalen und internationalen Turnieren. An der Chirurgischen Tierklinik der Humboldt-Universität wurden auch Pferdepatienten aus Westberlin und aus der Bundesrepublik stationär behandelt. Als die Klinik in Hoppegarten aufgelöst wurde, wagte sie nach der Wende mit Hilfe ihrer ganzen Familie, Mutter, Vater und Bruder, den Spung in die Selbstständigkeit und pachtete vom Bundesvermögensamt eine 15 ha große Fläche, die zu DDR-Zeiten vom Nachrichtendienst genutzt wurde. Durch den DDR-Status als "Hochsicherheitstrakt" war das große Gelände nur wenig bebaut.
1990 wurde ihr Sohn Philipp geboren, 1992 folgte der Kauf des gesamten Grundstücks. Wobei ein Teil zu früheren Zeiten schon mal den Großeltern Lyck gehört hatte. Ein weiteres Grundstück in der Grunowstraße mit Bungalow-Haus gehört bis heute der Mutter von Gabriela.
Was aus dem ehemaligen Gelände der Nationalen Volksarmee, dem heutigen Reit-und Turnierstall Lyck-Piehl entstanden ist, kann sich durchaus sehen lassen. Durchdacht genutzt mit viel Natur, es kann sogar ein eigenes Waldstück von den Reitern genutzt werden.
Und manchmal schreibt das Leben die schönsten Geschichten. Wolfgang Piehl war in der DDR ein erfolgreicher Military- heute heißt es Vielseitigkeitsreiter. Das erste internationale Turnier in der DDR fand vom 5.-8. Mai 1956 in Dresden-Reick statt (das war rund sieben Jahre nach der Gründung der DDR). Bis 1967, also zwölf Jahre lang, beschränkten sich die internationalen Aktivitäten der DDR auf Turniere im eigenen Lande sowie in den befreundeten sozialistischen Ländern. Von 1968 bis 1972, also fünf Jahre lang, durften die DDR-Reiter in den Westen. Reitsport in der war ein schwieriges Thema. Der Reitsport gehörte in der ehemaligen DDR nicht zu den staatlich gesteuerten Sportarten und wurde deshalb auch nicht gefördert. Im Jahr 1988 gab es 227 Pferdesportsektionen (Vereine). Die „Pferdeverrückten“ übten ihr Hobby meistens in den Betrieben der damaligen Landwirtschaftlichen-Produktions-Genossenschaften (LPG´s) aus. Diese hielten und züchteten oftmals Pferde, die als „Erichs (Honecker) Devisenbringer“ in den goldenen Westen exportiert wurden, und dort sehr gefragt waren. Das Edle Warmblut als dominierende Pferderasse hatte hervorragende Eigenschaften wie Springvermögen, Dressurveranlagung, gepaart mit Leistungsbereitschaft, Zuverlässigkeit, Härte und nervliche Stabilität.
Wolfgang Piehl, der bereits mit fünf Jahren auf dem Pferderücken voltigierte, war von 1968 - 1972 im Olympiakader der DDR. Durch einen schweren Unfall wurde seine reiterliche Karriere aber jäh beendet. Er fand eine neue berufliche Aufgabe und wurde KFZ-Meister. Durch seine Tochter, die eine Ausbildung zur Berufsreiterin absolvierte, fand er 1997 wieder zum Reitsport. Erst fuhr er mit seinem Pferd zum Training zu Familie Lyck, 1998 bezog sein Pferd eine Box in Mahlsdorf. Im Jahr 2000, bei einem Ausritt, nahm er allen Mut zusammen und stellte der alleinerziehenden Mutter und Stallchefin Gabi die entscheidende Frage. Ja, sie wollte ihn heiraten und seitdem führen sie den Stall erfolgreich gemeinsam. 2025 können die Beiden nun ihre Silberne Hochzeit feiern. Herzlichen Glückwunsch und auf viele weitere glückliche, gesunde und erfolgreiche Jahre!
Text+Foto: Marietta Grade
Bevor sie sich hauptberuflich dem Pferdesport widmen konnte, hatte sie eine Ausbildung zur Chemielaborantin abgeschlossen und war als Veterinärassistentin in der Tierklinik Hoppegarten tätig. 1959 wurde die Rennbahnklinik in Hoppegarten an die Chirurgische Tierklinik angegliedert und nach modernen Gesichtspunkten für die stationäre Behandlung von Galopp-und Traberrennpferden ausgebaut. Die Chirurgische Tierklinik übernahm auch die Betreuung von Trabergestüten im Umkreis von Berlin und der Chef der Hoppegartener Klinik betreute die Pferdeequipen der DDR bei nationalen und internationalen Turnieren. An der Chirurgischen Tierklinik der Humboldt-Universität wurden auch Pferdepatienten aus Westberlin und aus der Bundesrepublik stationär behandelt. Als die Klinik in Hoppegarten aufgelöst wurde, wagte sie nach der Wende mit Hilfe ihrer ganzen Familie, Mutter, Vater und Bruder, den Spung in die Selbstständigkeit und pachtete vom Bundesvermögensamt eine 15 ha große Fläche, die zu DDR-Zeiten vom Nachrichtendienst genutzt wurde. Durch den DDR-Status als "Hochsicherheitstrakt" war das große Gelände nur wenig bebaut.
1990 wurde ihr Sohn Philipp geboren, 1992 folgte der Kauf des gesamten Grundstücks. Wobei ein Teil zu früheren Zeiten schon mal den Großeltern Lyck gehört hatte. Ein weiteres Grundstück in der Grunowstraße mit Bungalow-Haus gehört bis heute der Mutter von Gabriela.
Was aus dem ehemaligen Gelände der Nationalen Volksarmee, dem heutigen Reit-und Turnierstall Lyck-Piehl entstanden ist, kann sich durchaus sehen lassen. Durchdacht genutzt mit viel Natur, es kann sogar ein eigenes Waldstück von den Reitern genutzt werden.
Und manchmal schreibt das Leben die schönsten Geschichten. Wolfgang Piehl war in der DDR ein erfolgreicher Military- heute heißt es Vielseitigkeitsreiter. Das erste internationale Turnier in der DDR fand vom 5.-8. Mai 1956 in Dresden-Reick statt (das war rund sieben Jahre nach der Gründung der DDR). Bis 1967, also zwölf Jahre lang, beschränkten sich die internationalen Aktivitäten der DDR auf Turniere im eigenen Lande sowie in den befreundeten sozialistischen Ländern. Von 1968 bis 1972, also fünf Jahre lang, durften die DDR-Reiter in den Westen. Reitsport in der war ein schwieriges Thema. Der Reitsport gehörte in der ehemaligen DDR nicht zu den staatlich gesteuerten Sportarten und wurde deshalb auch nicht gefördert. Im Jahr 1988 gab es 227 Pferdesportsektionen (Vereine). Die „Pferdeverrückten“ übten ihr Hobby meistens in den Betrieben der damaligen Landwirtschaftlichen-Produktions-Genossenschaften (LPG´s) aus. Diese hielten und züchteten oftmals Pferde, die als „Erichs (Honecker) Devisenbringer“ in den goldenen Westen exportiert wurden, und dort sehr gefragt waren. Das Edle Warmblut als dominierende Pferderasse hatte hervorragende Eigenschaften wie Springvermögen, Dressurveranlagung, gepaart mit Leistungsbereitschaft, Zuverlässigkeit, Härte und nervliche Stabilität.
Wolfgang Piehl, der bereits mit fünf Jahren auf dem Pferderücken voltigierte, war von 1968 - 1972 im Olympiakader der DDR. Durch einen schweren Unfall wurde seine reiterliche Karriere aber jäh beendet. Er fand eine neue berufliche Aufgabe und wurde KFZ-Meister. Durch seine Tochter, die eine Ausbildung zur Berufsreiterin absolvierte, fand er 1997 wieder zum Reitsport. Erst fuhr er mit seinem Pferd zum Training zu Familie Lyck, 1998 bezog sein Pferd eine Box in Mahlsdorf. Im Jahr 2000, bei einem Ausritt, nahm er allen Mut zusammen und stellte der alleinerziehenden Mutter und Stallchefin Gabi die entscheidende Frage. Ja, sie wollte ihn heiraten und seitdem führen sie den Stall erfolgreich gemeinsam. 2025 können die Beiden nun ihre Silberne Hochzeit feiern. Herzlichen Glückwunsch und auf viele weitere glückliche, gesunde und erfolgreiche Jahre!
Text+Foto: Marietta Grade