19.09.2022 22:37

1. Dressurfestival Neustadt-Dosse

Das Pferdeland Brandenburg bekam Mitte September 2022 ein hochklassiges Dressurturnier in Neustadt/ Dosse. Auf der Anlage des Haupt- und Landgestütes Neustadt/Dosse brachten drei Partner alles Gute zusammen: Die Hengstparade der Stiftung HuLG Neustadt/Dosse und feinsten Dressursport. Die drei Partner sind das Haupt- und Landgestüt Neustadt/Dosse, die Equestrian Sport Events von Herbert Ulonska und die Agentur ESCON Marketing aus Emstek. 
Die Entstehung des 1. Dressurfestivals Neustadt-Dosse
Die Verbindung zum HuLG Neustadt-Dosse für das Dressurturnier hatte der CSI Neustadt-Dosse-Veranstalter Herbert Ulonska (Hamburg) in diesem Jahr hergestellt. “Wenn man ein Außenturnier macht - wie z.B. in Redefin - hat man die Möglichkeit beides, Dressur und Springen parallel anzubieten,” so Herbert Ulonska, “das hat man im Winter in der Halle nicht.” Da Herbert Ulonska den Dressurturnierleiter Dr. Kaspar Funke seit 1987 kennt und die Idee eines Dressurturniers im Raum stand, habe es sich angeboten, den Standort Neustadt-Dosse zu wählen, weil die Gegebenheiten fantastisch und einmalig seien.

Geplant war ein bemerkenswerter Ausklang der grünen Saison mit einem umfassenden Sportangebot, das  bis zum Grand Prix und Grand Prix Special reicht. Dazu gehören außerdem eine kleine (Dressur Kl. S3, St. Georg, Inter I) und eine mittlere Tour (Intermediaire II und Kurz G-P). Außerdem dabei: Prüfungen der Kl. M, sowie Dressurpferdeprüfungen der Kl. A, L und M für junge Pferde.
Den jungen Talenten auf vier Beinen galt der erste Turniertag bei der Festivalpremiere. Den
gelegentlichen Regenschauern trotzend zeigten die Aktiven, was sie drauf haben. Fürst Furioso heißt der Sieger der letzten Dressurprüfung des ersten Festivaltages in Neustadt-Dosse, Dante`s Luca trug sich als erstes Pferd in die Siegerlisten des nationalen Dressurturniers auf dem Gelände des Haupt- und Landgestüts im brandenburgischen Neustadt ein. Und ein Hengst aus dieser traditionsreichen Zuchtstätte gewann die Dressurpferdeprüfung Kl. L mit der Note 8,0 - Belantis II
von Benetton Dream, ein fünf Jahre junges Sporttalent, wurde von Stephanie Fiedler im großen
Dressurviereck vorgestellt und hinterließ einen rundum guten Eindruck. Und Belantis II war
schon als Prämienhengst seiner Körung ein richtiger “Hingucker”. Der Halbbruder Belantis I ist immerhin Vize-Welmeister der Jungen Pferde und Bundeschampion der Dressurpferde unter Beatrice Hoffrogge geworden. Die Dorstenerin, gerade mit einem jungen Pferd erneut Vize-Weltmeisterin geworden, wird sich den ganz jungen Belantis II sicherlich ganz genau anschauen.
Aus dem Gestüt Ganschow in Mecklenburg-Vorpommern kommt das zweitplatzierte Pferd, dass
Bereiterin Yulia Panskhava in Neustadt-Dosse ritt. Auch Belisimo ist ein gekörter Hengst, stammt aus der Zucht und dem Besitz des Gestüts Ganschow und reihte sich mit der Note 7,5 hinter Belantis II ein.
Aus dem Nachbarland Mecklenburg-Vorpommern kommt die Siegerin im Preis der Liselott & Klaus Rheinberger Stiftung: Caroline Lass aus Tempel und der KWPN-Wallach Forza haben mit 72,.44 Prozent die Dressur Kl. S* gewonnen. Die gesamte Prüfung richtete sich an die junge Generation U21. Sowohl Caroline, als auch die für den RV Samosaea in Großziethen startende Zweiteplatzierte Emilia Schwark und Belle waren am vergangenen Wochenende noch bei den Deutschen Jugendmeisterschaften Dressur gefordert und kamen gewissermaßen mit “perfektem Schwung” zum Dressurfestival. “Wir haben uns gefragt, ob Forza an zwei aufeinanderfolgenden Wochenenden zum Turnier kann”, hatte Inga Lass erzählt. Besitzerin Florine Kienbaum hatte keinerlei Zweifel und nun präsentierte sich Forza prompt als munterer und bewegungsfreudiger Athlet in Neustadt-Dosse. 
Insgesamt sechs Talente der Altersklasse Junge Reiter stellten sich dem Wettbewerb beim 1. Dressurfestival und hinterließen samt und sonders einen guten Eindruck. Vom niedersächsischen Platenhof (Wietze) kommt die Siegerin der Juniorenkonkurrenz im Preis der Liselott & Klaus Rheinberger Stiftung: Chiara Scuffi und die Stute Delphina Victoria setzten sich mit 68, 24 Prozent klar vor der für den RV am Olympiapark (Berlin) startende Pheline Wallenhauer mit DJ Damon.
Ein Triumph für Brandenburg und auch für Australien: Simone Pearce vom Gestüt Bonhomme in Werder hat mit dem 12 Jahre alten Hengst Cadeau Noir den Grand Prix de Dressage beim 1. Dressurfestival Neustadt-Dosse gewonnen. Seit einigen Monaten ist die 31-jährige Australierin in Werder für den Beritt und die Ausbildung zuständig. Die Vorstellung im Grand Prix mit dem schmucken Cadeau Noir war mit Vorfreude und Spannung erwartet worden. “Es ist ein absolut schöner Standort hier”, charakterisierte Simone Pearce den Turnierplatz auf dem Haupt- und Landgestüt Neustadt-Dosse, “und es ist prima, mit unseren Pferden hier zu sein. Das war ein Vergnügen, hier zu reiten.”
Christian Flamm (Bötzow), der viele Jahre auf dem HuLG Neustadt-Dosse tätig war, “freut es erstmal unwahrscheinlich, dass jetzt wieder mit Veranstaltungen weiter gemacht wird und dass die tollen Möglichkeiten, die hier gegeben sind, auch genutzt werden”. Mit dem Hannoveraner Hengst Quat-Royal von Quaterback belegte Flamm den zweiten Rang. “Ich hatte die Ehre, auch den Vater reiten zu dürfen, deswegen macht es auch doppelt so viel Spaß”, versicherte Flamm vergnügt und in Erinnerung an den Neustädter Vererber Quaterback.
Catherine Meyer (Beelitz) und ihr Rappe World Royal reihten sich im Grand Prix an dritter Position ein. Die Dressurreiterin hat bereits die Landesmeisterschaften Berlin-Brandenburg auf dem Gelände des Haupt- und Landgestüts geritten. “Wir durften ja schon das zweite Mal hier sein. Ich mag den Platz unheimlich gerne und mein Pferd auch, glaub ich”, so Meyer.
Und, am letzten Turniertag, wurde es für die Reiterin vom Rosencarree noch besser. Catherine Mayer freute sich diebisch: Mit 72,49 Prozent gewann die Dressurreiterin aus Beelitz auf ihrem Oldenburger World Royal den Grand Prix Special im Preis der Liselott & Klaus Rheinberger Stiftung. “Ich freu mich tatsächlich sehr, nicht nur weil ich gewonnen hab, sondern weil er mir im Viereck auch ein schönes Gefühl gegeben hat”, so Mayer, “und ich freue mich auch, dass gerade die Reiter hier aus der Region so gute Leistungen erbracht haben. Das macht das Ganze auch interessanter, auch gestern mit Simone.” Simone, das ist Simone Pearce (Werder), die mit Cadeau Noir im Special nicht mehr antrat. Platz zwei belegte - wie auch schon im Grand Prix - Christian Flamm aus Bötzow mit dem Quaterback-Nachkommen Quat-Royal.
Geschäftsführer Niklas Droste zog für Veranstalter ESCON Marketing GmbH (Emstek) ein positives Fazit angesichts der Herausforderung, eine ganz neue Veranstaltung rund um die traditionsreiche Hengstparade des Haupt- und Landgestüts Neustadt-Dosse zu etablieren. “Wir können ein sehr, sehr glückliches und stolzes Feedback ziehen. Wir haben ja im kommenden Jahr vor, hier international zu werden und haben mit der FEI schon einen möglichen Veranstaltungstitel abgestimmt. Das freut uns, spornt uns an und gibt auch Anreiz, Verbesserungen und Erweiterungen in das Programm mit aufzunehmen.” Droste betonte, dass auch das Programm für die Non-Professionals mit Dressuren auf hohem Niveau bei den Aktiven gut ankam. Man wolle mit dem Dressurfestival durchaus die Basis für ein breites Programm schaffen. Droste: “Es ist auch ein Punkt heute zu sagen - wir haben aus dieser Veranstaltung gelernt und wir möchten aus diesen Erfahrungen aufbauen, es muss sich einspielen und weiter etablieren.” Die Terminfindung laufe an, sei aber derzeit noch nicht abgeschlossen, zumal man auch den internationalen Kalender 2023 genau betrachten müsse.
Text: PM Veranstalter Foto: Pantel