04.05.2022 22:26

Holger Wulschner - Multi-Mann im Pferdesport

Drei Turniere – ein Mann mit sensationellem Team. Vier Pferde am Start – ein Mann im Sattel. Viele Schüler im Starterfeld – ein Mann mit einer starken Frau. Präsidiumsmitglied der FN und Aktivensprecher Dressur und Springen – ein Mann mit einer klaren Meinung. Keine Frage: Holger Wulschner ist ein Multi-Mann im Pferdesport.
In diesem Jahr lädt Wulschner zum ersten Mal zu einer ganz speziellen Dreifach-Premiere. Los geht es mit dem internationalen Vier-Sterne-Springturnier (4*CSI), der DKB-Pferdewoche Rostock, vom 18. bis 22. Mai. Es folgen die Dressurtage MV vom 26. bis 29. Mai und den Abschluss der Turnier-Trilogie bildet das Jugendturnier vom 4. bis 5. Juni.
„Das CSI ist unser Steckenpferd“, erklärt Wulschner. „Mit dem Turnier wollen wir die Region aufleben lassen und die Schönheit unseres Sports teilen.“ Und damit alle, die Schönheit des Springsports erleben können, ist der Eintritt zur DKB-Pferdewoche an allen Tagen frei. Das Programm ähnelt dem der Vorjahre, aber das Angebot wurde noch um ein Zwei-Sterne-CSI erweitert. „Das neue internationale Reglement hat es nicht mehr zugelassen, dass alle Reiter an den Finals teilnehmen können. Also habe ich eine Zwei-Sterne-Prüfungen mit ausgeschrieben, so können auch unsere regionalen Reiter voll zum Einsatz kommen.“ Und er schlägt gleich zwei Fliegen mit einer Klappe: Die Youngster-Tour für die siebenjährigen Pferde wurde mit in das Zwei-Sterne-CSI integriert, im Finale können dort Weltranglistenpunkte gesammelt werden.

„In Corona-Zeiten haben wir hier schon mal ein kleineres Dressurturnier ausgerichtet“, löst der Hausherr das Rätsel, wieso ein internationaler Springprofi ein Dressurturnier auf seiner Anlage ausrichtet. „Das hat mir unheimlich gut gefallen. Es war viel ruhiger, viel entspannter als das CSI und dem Sport zuzusehen, hat wirklich Spaß gemacht.“ Bei diesem ersten Dressur-Testturnier waren Prüfungen bis zur Zwei-Sterne-M-Dressur ausgeschrieben, in diesem Jahr stehen drei Prüfungen auf Drei-Sterne-Niveau auf dem Programm. „Ich habe mir für das Dressurturnier Unterstützung von Ronald Lüders und Sven Strauß geholt“, gesteht Wulschner und schmunzelt: „Da hätte ich sonst doch etwas kalte Füße bekommen. Und der Donnerstag ist nur für die Reiter aus Mecklenburg-Vorpommern – das war meine Bedingung.“
Teil drei der Trilogie geht auch auf eine Initiative des Reitclubs Passin zurück. „Wir haben früher schon einige Male ein Jugendturnier ausgerichtet, das wollen wir jetzt zusammen mit dem Reitclub Passin wieder aufleben lassen.“ Ausgeschrieben sind Springprüfungen von Zwei-Sterne-A bis Zwei-Sterne-M-Niveau.

Beim CSI wird Wulschner nicht nur Gastgeber und Turnierleiter sein, sondern auch, wie in den Jahren zuvor, selbst in den Sattel steigen. Vier Pferde bereitet er auf die DKB-Pferdewoche vor: „Mit Diamant de Plaisir habe ich einen absoluten Ausnahmehengst unter dem Sattel“, schwärmt Wulschner. „Ich bin unheimlich dankbar, dass das Ehepaar Halfpap dieses Pferd für mich gesichert hat. Er hat wahrscheinlich die beste Qualität, die ich je unter dem Sattel hatte, nur die letzte Feinabstimmung fehlt uns noch.“ Der zehnjährige Diamant de Semilly-Sohn wird in der großen Vier-Sterne-Tour antreten, der achtjährige Quantico übernimmt die mittlere Tour des CSI und die beiden siebenjährigen Champions League und Chapeau sind Wulschners Kandidaten für die Youngster-Tour.
In der Zwei-Sterne-Tour der DKB-Pferdewoche tritt erstmals Wulschner-Schülerin Susan Schimmelpfennig aus Jürgenshagen. Aber – sie ist nicht die Schülerin von Holger Wulschner, sondern von seiner Frau Astrid. Mit Nele Harms (Wittenbeck) und Nele Hader aus Rostock gehen weitere Wulschner-Schülerinnen beim CSI an den Start, getreu dem Motto: Hinter jedem starken Mann…
Damit auf gar keinen Fall ‚Langeweile‘ aufkommt, ist Holger Wulschner noch in zwei Funktionärsämtern aktiv: Mitglied im Präsidium der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) und Aktivensprecher der Dressur- und Springreiter. „Mich hat immer geärgert, dass viele Leute Kritik üben, aber selbst nichts machen. Ich bin selbstständig, mache nie einen Heel aus meiner Meinung und kann gut meine Standpunkte und die der Reiter in verschiedenen Angelegenheiten vertreten“, betont Wulschner. „Aber ich habe auch gesehen, wie komplex das System der gesamten deutschen Verbandsstruktur ist, das ist für alle Seiten eine Herausforderung. Trotzdem: Wir können am Ende nur etwas bewegen, wenn wir was machen.“
Ein Multi-Mann, der etwas bewegen möchte und schon vieles bewegt hat. Sein nächstes Ziel: Herrlichen Sport bei der DKB-Pferdewoche und der gesamten Turnier-Trilogie erleben und dieses Erlebnis mit möglichst vielen Menschen teilen.
Text: PM Veranstalter