20.01.2022 23:01

Hengsttage des Deutschen Sportpferdes: Der erste Sieger ist gekürt

Mit der Schärpe des Springchampions wurde am 20.1.2022 auf der Olympia-Reitanlage in
München-Riem ein beeindruckender Brauner von Casino Grande geehrt, fünf weitere
Springhengste wurden mit Prämien ausgezeichnet.
Auch wenn pandemiebedingt keine Zuschauer bei diesen 19. DSP-Hengsttagen erlaubt sind,
als der Siegerhengst Springen an der Hand von Stefan Holtwiesche seine Ehrenrunden in der
liebevoll dekorierten Arena drehte, war die Stimmung in der Olympia-Reithalle
hervorragend. Standing ovations für den Braunen Casino Grande-Sohn aus der Zucht und im
Besitz von Antonius Schulze-Averdiek! Die FN-Plakette in Gold gab’s dafür für den
renommierten Züchter aus Westfalen, der den Löwenanteil seiner Sportpferde beim DSP
eingetragen hat und von dem Moderator Hendrik Schulze Rückamp sagt: „Er ist eigentlich
einer von uns.“ Gezogen hat der Mann aus Rosendahl seinen Siegerhengst aus einer Tochter
des international unter dem Mexikaner Javier Fernandez erfolgreichen Havana Club. Aus der
Großmutter von Cornet Obolensky, die selbst fünfjährig fürs Bundeschampionat qualifiziert
war, stammt der gekörte, S-erfolgreiche Captain Fire-Sohn Colman. Auch in Lemwerder wird
man sich freuen: Vater Casino Grande stammt wie schon sein Vater Casino Berlin aus der
Zucht von Gerd Sosath und gehört zur Vererberriege der Station Sosath.
„Dieser DSP-Hengst hat alles, was das Springreiterherz sich wünschen kann“, kommentierte
Andy Witzemann, der Sportkommissar Springen den Sieger im Namen der gesamten
Körkommission. „Einen tollen Typ, grenzenloses Vermögen und außergewöhnliche
Elastizität. Er kann einfach alles. Wir freuen uns sehr auf seine Zukunft in Sport und Zucht.“
Wo der Braune, der mit den Abmessungen der Hindernisse spielte und dabei stets die
Übersicht behielt, seine Karriere starten wird, steht noch nicht fest, der Hengst steht zum
Verkauf und bereichert die Online-Auktion, deren Bid up am Freitag, 28. Januar um 19.30
Uhr auf dsp.horse24.com beginnt.
Die Auktionskollektion bereichert auch ein Prämienhengst von Askari, bekannt vor allem als
Vater von Simone Blums WM-Goldstute DSP Alice. Züchter des Braunen sind Rolf und
Angelika Netzband aus Salzwedel in Sachsen-Anhalt, sie paarten ihre Staatsprämienstute von
Diarado-Levisto an den DSP-Elitehengst an. Besitzer ist Joachim Heidenreich aus dem
niedersächsischen Eschede. „Eine tolle Blutkombination“, schwärmte Andy Witzemann,
„dazu kräftiger Abdruck und ganz viel Zug auf die andere Seite.“
Wer sich einen Prämienhengst der DSP-Hengsttage sichern möchte, hat wahrlich die Qual
der Wahl, denn auch die weiteren vier Prämienhengste sind verkäuflich. Das ist zum einen
ein Sohn des Diamant de Semilly, von Rita Moser aus Lambrechten in Österreich aus einer
Stute von Cassini I-Sir Shostakovich xx gezogen. Besitzer des Holsteiners aus dem
Stutenstamm 1228, dessen Mutter mit Diassini bereits einen ebenfalls gekörten Vollbruder
des Prämienhengstes brachte, ist Jürgen Laue aus Gerbstedt in Sachsen-Anhalt. „Ein ganz
abgeklärter Hengst mit ganz viel Vermögen. Besonders beeindruckend ist auch sein
Interieur, er sprang mit viel Ruhe und großer Übersicht. Er hat die Kraft von Diamant de
Semilly und die Leichtigkeit des Vollblutes auf der Mutterseite,“ so das Urteil der
Kommission.
Vierter im Bunde der Prämienhengste ist ein Oldenburger Sohn des Herakles. Und wieder
kann sich Gerd Sosath mit dem niederländischen Verhagen Horse Service, der als Züchter
verantwortlich zeichnet, und dem Besitzer, der ebenfalls in den Niederlanden beheimateten
Schep International Trade freuen: Herakles ist ein Sohn des Catoki, den Sosath in den internationalen Sport brachte. Mutter des Braunen ist eine Tochter des Zirocco Blue-
Corland, zugrunde liegt der Holsteiner Stutenstamm 1859. „Aus Springreitersicht ein nahezu
perfektes Pferd“, so Andy Witzemann. „Er bringt Vermögen und Reflexe mit und agiert mit
Übersicht. Er erinnert wirklich sehr an Catoki“, sagte er in Richtung Lemwerder.
Und Egbert Schep zum zweiten: Bei einem weiteren Prämienhengst, den Moderator Hendrik
Schulze Rückamp „den Sieger der Herzen“ nannte und der vom sachverständigen Publikum
mit großem Applaus gefeiert wurde, zeichnet seine Firma nicht nur als Besitzer, sondern er
selbst auch als Züchter verantwortlich. Gezogen hat der Niederländer aus der Provinz
Utrecht den KWPN-Fuchshengst von Nixon van het Meulenhof aus einem renommierten
niederländischen Stutenstamm, Muttervater ist Chacco-Blue. „Ein noch etwas jugendlich
wirkender Hengst mit großrahmigem Körperbau und beinahe grenzenlosem Vermögen“. So
das Urteil der Juroren. „Ein tolles Pferd für die Zukunft.“
Ein Hengst aus dem ersten Jahrgang des im baden-württembergischen Haupt- und
Landgestüt stationierten Uriko-Sohnes Uno I komplettierte das Prämienlot. Ottmar Dittes aus
Bretten in Baden-Württemberg hat den bildhübschen Dunkelbraunen aus einer Con Capitol-
Araconit-Tochter gezogen, Besitzer ist Stefan Schumacher aus dem nordrhein-westfälischen
Hamm. „Er ist wunderschön im Seitenbild, springt leichtfüßig, dabei effektiv. Er hat über die
Körtage konstant alles richtig gemacht.“
Insgesamt wurden der Kommission 34 Springhengste präsentiert, einer wurde disqualifiziert,
18 erhielten das begehrte Körprädikat. Je zwei gekörte Söhne stellten Arezzo VDL und
Emerald van het Ruytershof, die weiteren gekörten Junghengste stammen von Aganix du
Seigneur, Balous Bellini, Cascadello I, Cicero Z, Don VHPZ, Like Angel, Manchester van’t
Paradijs und Million Dollar.
Text+Foto: Süddeutsche Pferdezuchtverbände Vermarktungs GmbH