24.06.2018 12:58

Rapphenst erstmals Sieger beim Kaltblut Fohlenchampionat

Nicht nur das jüngste, am 28. Mai in Gransee auf dem Zuchthof von Olaf Peter geborene, noch mausgraue Hengstfohlen (Anwalt von Tuchheim/Anna von Gransee/Arsenal) sorgte beim 14. Offenen Brücker Kaltblutfohlen Championat mit 34,5 Punkten (8.5-8.5-9-8.5) für Brandenburger Furore.
Mecklenburgs Erfolgszüchter Günter Lüdders aus Malchow, der in Brück schon viele Sieger stellte, hatte ein kleines bisschen das Nachsehen. Sein Lakai (Louis/Nebenelbe III/Nerlinger) wurde ebenfalls wie der Petersche Rapphengst mit 34,5 Punkten (9-8.5-9-8) bewertet. Doch bei dem sehr jungen Granseeer Fohlen gaben ein gewisser Babybonus und etwas bessere Bewegungen den Ausschlag. Ein weiterer Lüdders Hengst, Elbstrand (Elan von Dönitz/Nordelbe/Nerlinger), kam mit 34 Punkten (8.5-8.5-9-8) auf Platz drei. Einen fünften Rang heimste Landmesser II (Louis/Norelli/Norfolk) mit 33 Punkten (8.5/8.5/8.5/7.5) ein. Der Altschweriner Schäfer Christian Platzeck, der im letzten Jahr noch das Sieger Hengstfohlen Luther stellte, erreichte beim diesjährigen Championat keine Platzierungen.
Auch bei den Stuten rangierte ganz vorn eine gewichtige, großrahmige junge Madame aus Brandenburg, eine Tochter von Calvados von Brück, die Elina (Brabanter Hengst Nestor van Gaasbeck) am 9. April zur Welt brachte. Insgesamt 32 Punkte (8-7.5-6.5-7.5) gaben die Richter der in der Brücker Agrar- und Landschafts GbR am 9. April geborenen. Dieter Quaas, Rassevertreter im Verband der Pferdezüchter Mecklenburg-Vorpommern, Erdmann Schulz, Rassevertreter Kaltblut im Pferdezuchtverband Brandenburg-Anhalt und der Bayer Wolfgang Kühlechner von der Arbeitsgemeinschaft der Süddeutschen Pferdezuchtverbände bewerteten Typ, Exterieur, Bewegung und Schritt der 33 Probanden aus sechs Bundesländern. Darunter 12 Kaltblut Hengst -, 13 Stutfohlen, zwei Noriker und zwei Schwarzwälder, dabei wohl wissend, dass zu Urgroßvaterszeiten fast nur der Schritt im Vordergrund stand. Das heutige moderne, sportlichere Zuchtziel verlange andere Kriterien, hieß es. Dieter Quaas begründete vor erneut reichlich Zuschauern, dass das Siegerstutfohlen ein toller Rassetyp sei mit hervorragenden Trabbewegungen und herausragender Aufrichtung sowie großem Raumgriff. Im Schritt brillierte das blonde Rheinisch-Deutsche Kaltblutfräulein taktrein und raumgreifend.
Thomas und Burkhard Haseloff zeigten somit als Chefs der Brücker Agrar- und Landschafts GbR und Titanen Veranstalter auch mit weiteren guten Platzierungen ihr züchterisches Können. Beim siegreichen Hengstfohlen von Olaf Peter betonte Dieter Quaas nicht nur die herausragende Qualität, sondern wies darauf hin, dass allein die sieben vorn platzierten Hengstlein höher bewertet worden seien als die beiden besten Stutfohlen mit jeweils 32 Punkten. Das zweite Stutfohlen (8-7.5-8.5-8) stellte die Sächsin Sylvia Keil aus Hartenstein/Zwickau vor. Es seien die besten Junghengste auf den Ringen zu sehen gewesen, die es jemals gab, betonte Ingo Nörenberg. Sonst hätten stets die Stuten die Nase vorn gehabt, äußerte der wieder eloquent moderierende, gut gelaunte Verbandszuchtleiter. Das habe allerdings einen winzigen Wermutstropfen, da züchterisch mehr Stuten als Hengste zum Einsatz kämen.
Das Brücker Championat sei mit seiner Einbindung in die 17.Titanen der Rennbahn mit gut 370 Kaltblütern in diesem Jahr gleichzeitig eine gute Orientierungs- und Kaufplattform. „Man muss den Hut ziehen, wie es dem Brücker Kaltblut Zucht- und Sportverein gelingt, so einen Großveranstaltung jedes Jahr erfolgreich zu organisieren, ohne dabei die Bodenhaftung zu verlieren“, lobte Ingo Nörenberg das Team um Thomas und Burkhard Haseloff. Das unterstrich auch Richter Wolfgang Kühlechner aus dem mittelfränkischen Gunzenhausen. Als er im letzten Jahr nicht in Brück sein konnte, „habe ihm etwas gefehlt. Brück mit den Titanen ist eine ganz besondere und wunderbar andere, eine harmonische Pferde Welt.“

Pressemitteilung im Auftrag des Kaltblut Zucht- und Sportvereins Brück e.V., Text und Fotos von Margot Schöning